Salzburg
ORF
ORF
Politik

Salzburger Reaktionen zu Öffnungsschritten

Der Fahrplan für die lange diskutierten Öffnungsschritte steht nun also – mit allen Bedingungen und Einschränkungen. Sowohl in der Gastronomie, im Tourismus und in der Kultur hatte man sich ja planbare Vorgaben gewünscht – und im Breitensport überhaupt ein Zeichen, wie es weitergehen soll.

Der 19. Mai wird für viele zum Startsignal – etwa beim Breitensport. Das sei auch dringend notwendig gewesen, damit nicht zu viele dem Sport überhaupt abhanden kommen, sagt ASKÖ Präsident Gerhard Schmidt: „Natürlich haben wir viele Stimmen aus den Vereinen gehört, die gesagt haben, bitte tut etwas. Uns laufen die Jugendlichen davon, wir können sie nicht mehr halten, die hören alle auf. Bei den älteren Personen ist es so, die sind in Warteposition. Da fürchte ich mich weniger, dass sie jetzt das Angebot nicht wieder nutzen werden. Aber bei den Jugendlichen war die Gefahr jetzt schon sehr groß.“

Touristiker hoffen auf Urlauber aus Österreich

Nicht nur aufgrund des frühlingshaften Wetters ist anderswo das Aufatmen spürbar. Langsame Öffnung 19. Mai – das gibt auch im Tourismus Perspektiven. Zumal die Buchungen für den Frühsommer bisher bescheiden waren. Man hofft auf eine Entwicklung wie im vergangenen Sommer – auch wieder mit vielen österreichischen Urlaubern, sagt Manuela Bacher vom Salzburger Seenland Tourismus: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass im Salzburger Seenland der Anteil an Österreichern ohnehin schon immer über 50 Prozent war. Das ist im Bundesland Salzburg der höchste Wert. Letztes Jahr waren wir sogar bei über 60 Prozent. Die Werbung für Österreich hat uns definitiv auch an Image einiges gebracht. Ich glaube, dass sehr viele Österreicher und auch Deutsche das Salzburger Seenland auch mit Wallersee, Mattsee, Obertrumersee und Grabensee auch zuordnen können.“

Gastronomie hofft auf „letzte Wieder-Eröffnung“

Seit November ist in der Gastronomie alles geschlossen. Für den 19. Mai will man aber bereit sein, sagt der Salzburger Gastwirt Harald Kratzer: „Ich hoffe, dass es für uns die letzte Wieder-Eröffnung in der Gastronomie wird, weil man darf ja nicht vergessen, wir sind seit sechseinhalb Monaten, bei uns mit mehr als 100 Mitarbeitern, im Lockdown. Die sitzen zu Hause und dürfen nicht arbeiten. Ob sich das Öffnen jetzt wirtschaftlich rechnet, bin ich mir nicht sicher, weil die Rahmenbedingungen am Anfang sehr hart sind. Ich verstehe natürlich einerseits die Bundesregierung, dass sie es langsam angehen wollen. Das größte Problem aber werden die Eintrittstests werden.“

Kultur wartet sehnsüchtig auf Öffnungsschritte

Geprobt wurde genug, und Streaming-Auftritte sind auf Dauer auch ermüdend, meint Wolfgang Descho vom Rockhouse Salzburg: „Einerseits ist es ein Schritt in die Normalität, andererseits ist es ein Herantasten, wie man mit dem Ganzen umgeht. Aber, dass das die Salzburger Kulturstätten können, das haben wir voriges Jahr bereits eindrucksvoll bewiesen, indem es in Salzburg null Ansteckungen gegeben hat. Jetzt mit dem Reintesten, könnte man ruhig ein bisschen mutiger sein.“

Und der Intendant des Landestheaters Salzburg, Carl Philip von Maldeghem ergänzt: „Man muss im Moment glaube ich wirklich, eine gute Balance hinbekommen. Einerseits zwischen ermöglichen, und Gesundheitsvorsorge andererseits. Ich finde, dass ist ein sehr guter, maßvoller Vorschlag. Wir können mit all diesen Regeln umgehen. Wir haben unsere Präventionskonzepte. Wir testen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Im Landestheater plant für die Zeit der Wieder-Eröffnung jedenfalls bereits nicht nur mit Wiederaufnahmen sondern auch mit zahlreichen Premieren.