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Rupertinum zeigt Kunst zu Rassismus

„This World Is White No Longer“ – also, diese Welt ist nicht mehr weiß, ist der Titel einer aktuellen Ausstellung im Museum der Moderne Rupertinum. Darin gewähren verschiedene Künstler unterschiedliche Blickrichtungen auf rassistische Denkmuster.

Ein weißer und ein schwarzer Würfel zeigen unterschiedliche Betrachtungsweisen ein und desselben Erreignisses aus dem Jahr 1991. Die Misshandlung des schwarzen US-Bürgers Rodney King durch die Polizei einmal aus schwarzer Sicht und daneben, der weiße Blick auf das Geschehen. Ein Werk der US Künstlerin Adrian Piper, das angesichts der Tötung George Floyds im Vorjahr auch ganz aktuell sein könnte und aufzeigt, dass die Welt eben nicht mehr nur aus weißer Sicht gesehen werden darf. Museum der Moderne Direktor und Kurator Thorsten Sadowsky dazu: „Zumeist ist es ja so, dass man sich der rassistischen Konditionierung in seiner Wahrnehmung gar nicht bewusst ist. Das wollen wir aufdecken um zu zeigen, dass es einen anderen Blick auf die Welt gibt.“

Rassismus und Xenophobie

Ausgehend von diesem Gedanken wirft die Ausstellung unterschiedliche Blicke auf Rassismus und Xenophobie. Von scherenschnittartigen Videoinstallationen der US-Künstlerin Kara Walker, bis hin zur Darstellung xenophobisch motivierter Gewalt an der türkisch – griechischen Grenze, aufgezeigt von der Kunst und Rechercheagentur Forensic Architecture.

In einem weiteren Raum, setzt sich der Chilenische Künstler Alfredo Jaar mit einem der Grundprobleme rassistischer Denkweisen auseinander – der westlich geprägten Sichtweise der Massenmedien, wie Jaar anhand hunderter Titelblätter des Life Magazines aufzeigt. Kurator von „This World Is White No Longer“ Jürgen Tabor dazu: „Man sieht, das Afrika über Jahrzehnte fast komplett ausgeblendet wird. Und wenn es vorkommt, dann sozusagen in einem ethnografischen Zerrbild.“

Studierende entwickelten eigene Projekte

Insgesamt zeigt „This World Is White No Longer“, Werke von 12 nationalen und internationalen Künstlern. Zudem haben Studierende der Klasse für Fotografie und Neue Medien der Universität Mozarteum, in monatelanger Beschäftigung mit dem Thema Rassismus, eigene Projekte entwickelt, die abwechselnd als Teil der Ausstellung gezeigt werden sollen. Zu sehen ist „This World Is White No Longer“ bis zehnten Oktober im Salzburger Rupertinum.