leeres Klassenzimmer, Stühle hochgestellt
ORF Vorarlberg
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Politik

Schuldirektoren kritisieren Gesundheitsbehörden

Schuldirektoren kritisieren mittlerweile die Gesundheitsbehörden, die wegen einzelner CoV-Infektion ganze Schulen rigoros lahmlegen oder behindern würden. Besonders in Saalfelden und Zell am See (Pinzgau) regt sich Widerstand.

Weil einzelne Schüler infiziert seien, müssten in der Pinzgauer Stadt Saalfelden an zwei Schulen fast 20 Lehrer zu Hause bleiben, die nicht infiziert seien. Die Bildungslandesrätin verteidigt die Vorgangsweise. Die sei wegen der britischen Virus-Variante nötig.

Eine Schülerin positiv, elf Lehrer weg

Trotz immer mehr Impfungen in der Bevölkerung sind die Regelungen an Schulen offenbar immer noch strenger geworden. Am Bundes- und Sportgymnasium in Saalfelden wurden nach einem einzigen positiven Fall einer Schülerin insgesamt elf Lehrer von Politik und Behörden aus dem Verkehr gezogen. Sie müssen von zu Hause aus übers Internet unterrichten.

In der HTBL Saalfelden dürfen aus dem gleichen Grund acht Lehrer für zwei Wochen nicht in das Schulgebäude, kritisiert Direktor Franz Höller: „Das ist ein großer Mehraufwand in der Organisation. Die Schüler können in der Schule bleiben, wenn es genügend Lehrer zum Supplieren gibt. Das ist aber nicht mehr möglich, wenn zu viele Lehrer ausfallen müssen.“

Werden Negativ-Tests und Impfungen ignoriert?

An der HTBL Saalfelden unterrichten insgesamt hundert Lehrer. Schon einzelne positive Fälle unter Schülern führen dazu, dass zahlreiche Lehrer nicht mehr im Klassenzimmer unterrichten dürfen – sondern nur noch übers Web. Obwohl sie selbst negativ getestet wurden und werden.

Der Grund für das rigorose Vorgehen der Gesundheitsbehörden im Pinzgau sei, dass dort häufig die ansteckende britische Virus-Variante vorkomme, sagt dazu Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP). Schuldirektoren fordern, dass die strengen Regeln gelockert werden, wenn Lehrer negativ getestet wurden und werden. Am vergangenen Sonntag sind in Zell am See rund 90 Lehrer zum CoV-Test gekommen.

Was tut sich bei Öffnungsdebatte in Wien?

Der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) hat die für Mitte Mai geplanten, gleichzeitigen Öffnungsschritte verteidigt. „Aus heutiger Sicht“ sei es „gut, das zu machen“, sagte Mückstein am Dienstag in der ZIB2. Welche Bereiche genau geöffnet werden sollen, werde derzeit verhandelt. An die Bevölkerung appellierte das neue Regierungsmitglied, sich zum ehestmöglichen Zeitpunkt impfen zu lassen – mehr dazu in news.ORF.at (21.4.2021)