Kultur

Literaturfest Salzburg trotzt Corona

Das 13. Literaturfest Salzburg findet heuer statt, wie auch immer die Lockdown-Bestimmungen von 26. bis 30. Mai aussehen sollen. Das betonten die Organisatoren am Dienstag bei der Programmpräsentation.

Zur Sicherheit werden fast alle Veranstaltungen im Stream übertragen, gehofft wird aber auf Programm vor Publikum. Eine der Neuheiten ist eine szenische Darstellung. Auf die Bühne gebracht wird eine Performance von Helena Adlers „Die Infantin trägt den Scheitel links“.

Im Jahr 2020 fiel das Festival der Pandemie zum Opfer. „Auch heuer ist schwer zu planen. Aber das Literaturfest soll auf jeden Fall zum vorgesehenen Zeitpunkt stattfinden, und zwar mit dem geplanten Programm“, betonte der künstlerische Leiter Josef Kirchner. Man sei daher in diesem Jahr auf größere Räumlichkeiten ausgewichen, um nötige Abstände sicherzustellen. Gestreamt wird trotzdem, entweder zusätzlich oder als einzige Möglichkeit der Teilnahme.

Ausgabe 13 bringt auch personellen Neustart

Ausgabe 13 bedeutet auch einen personellen Neustart, nachdem sich Mit-Gründerin Christa Gürtler aus der Programmleitung zurückgezogen hat. Neben Kirchner programmiert auch ein Co-Leiter aus der Literatur, der alle zwei bis drei Jahre gewechselt werden soll. Aktuell ist es der Autor Robert Prosser.

Literaturfest Salzburg
Literaturfest Salzburg

Auch bekannte Namen finden sich im Programm – so etwa der Kolumbianer Juan Gabriel Vásquez, dessen einziger Österreich-Termin ihn an die Salzach führt. Marlene Streeruwitz wird über ihren neuen Roman „So ist die Welt geworden“ sprechen, in dem sie die Auswirkungen des Lockdowns analysiert. Die Salzburger Autorin Birgit Birnbacher – sie ist Trägerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2019 – wird nicht nur lesen. Sätze von Birnbacher sind heuer auch auf den Auslagenscheiben der Altstadt-Geschäfte zu finden.

„Macht und Mitgefühl“ als thematischer Schwerpunkt

Der thematische Schwerpunkt des heurigen Festivals „Macht und Mitgefühl“ umklammert die einzelnen Veranstaltungen, die über herkömmliche Lesungen und Gespräche weit hinausreichen: So wird das Kollektiv „Ministerium für Mitgefühl“ in der „Sprechstunde der Ministerin“ 1:1-Sitzungen anbieten, in „Lit.eRa(p)tur“ wird Rap als literarisches Genre dargestellt, und bei „Interphonia – Literatur in Sound und Performance“ bringen fünf Künstlerinnen und Künstler Literatur jeweils sehr eigenwillig auf die Bühne.