Landesgericht Salzburg Justizgebäude
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Freispruch bei Prozess wegen Quarantäne

Wegen eines Missverständnisses bei den Gesundheitsbehörden musste am Dienstag ein Iraner als Corona-Quarantänebrecher vor Gericht. Er wurde freigesprochen, weil er laut Richterin zum fraglichen Zeitpunkt schon wieder gesund war.

Der Iraner, der seit mehr als 15 Jahren in Salzburg lebt, gut Deutsch spricht und als Bäcker arbeitet, war im Jänner mit Corona infiziert. Kurz vor Ende seiner Quarantäne meldete er sich bei den Gesundheitsbehörden gesund und gab an, dass er keine Symptome mehr habe.

Lediglich Knieschmerzen würden ihn wegen Bandscheibenproblemen schon länger plagen. Dies haben die Behörden aber offenbar als Corona-Symptom gedeutet und verlängerten die Quarantäne.

Staatsanwalt will noch Bedenkzeit

Als der Iraner dann wegen einer Augenentzündung auf dem Weg in die Apotheke war, stand offenbar eine Quarantäne-Kontrolle vor seiner Tür. Der Kontrolleur meldete ihn als Quarantäne-Brecher, und die Staatsanwaltschaft klagte ihn an.

Die zuständige Richterin sprach den 33-Jährigen am Dienstag mit der Begründung frei, bei seinem Apothekenweg sei er sicher wieder gesund und daher keine Gefahr für andere gewesen. Der Freispruch ist nicht rechtskräftig, der Staatsanwalt will noch überlegen.

Stalking-Prozess wegen Erkrankung abgesagt

Ein weiterer für Dienstag angesetzter Prozess gegen eine Ärztin wurde abgesagt. Die Angeklagte ist erkrankt. Der Frau wird vorgeworfen, sie habe einen ausländischen Staatsbürger in einem Mehrparteienhaus in Salzburg gestalkt, indem sie immer wieder an dessen Türe Sturm geläutet habe. Ein neuer Verhandlungstermin ist vorerst noch nicht bekannt.