Insgesamt sieben Personen wurde vorgeworfen Cannabis, Aufputschmittel und Kokain in Slowenien gekauft und im Pongau verkauft zu haben. In Kreisen der Kriminalpolizei ist der langwierige Ermittlungsfall als „Operation Slovenia“ bekannt. Seit Montagvormittag steht dazu ein Pongauer Drogenring mit sieben Angeklagten vor Gericht.
Ursprünglich hatten die Drogenfahnder 13 Verdächtige verhaftet, weil sie etwa hundert Kilo Cannabis, 30 Kilo Aufputschmittel, mehrere Kilo Kokain und Heroin beschafft haben sollen – in den Niederlanden, Spanien und Slowenien.
Gemischtes Septett vor Gericht
Vor Gericht sitzen nun sechs Männer und eine Frau. Sie stammen aus Bosnien, Serbien, Nordmazedonien, Türkei und Österreich und sollen für den Verkauf von sieben Kilo Cannabis, rund tausend Aufputschtabletten und knapp eine halbes Kilo Kokain verantwortlich sein.
Verteidiger kritisiert Ermittler
Manche Angeklagte sind laut Justiz geständig, manche nicht – wie auch der Mandant von Verteidiger Franz Essl, der die Ermittler und die Staatsanwaltschaft kritisiert: „Es gibt hier Übertreibungen. Hier hat ein Beschuldigter massiv andere Personen belastet. Und die Mengen, die angeklagt sind, können so nicht verurteilt werden, weil es hier Übertreibungen gibt.“
Ermittler wie Ankläger würden nämlich nur hochgerechnete Drogenmengen annehmen – abgeleitet aus missverständlichen Telefonüberwachungen, so Anwalt Essl.
Erste Urteile, auch Freisprüche
Und tatsächlich wurde sein Mandant gegen Montagmittag freigesprochen – ebenso wie ein Zweiter. Weitere zwei Angeklagte wurden zu sechs und neun Monaten bedingter Haft verurteilt. Sie müssen nicht ins Gefängnis. Damit blieben am Montag noch drei Angeklagte übrig, wovon zwei am Dienstagabend ihre Haftstrafen erhielten. Mittwoch soll das gegen den mutmaßlichen Haupttäter folgen.