Wasserspiele von Schloss Hellbrunn im Frühling
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Kultur

Wasserspiele Hellbrunn brauchen neue Lizenz

Die mehr als 400 Jahre alten Wasserspiele aus der Renaissance im Salzburger Stadtteil Hellbrunn müssen alle 25 Jahre immer wieder neu genehmigt werden. Es geht um das Recht, für ihre Attraktionen das Quellwasser der Stadt zu nutzen. Ende April wird wieder neu verhandelt.

Generell gilt: Wer Wasser braucht, benötigt eine Bewilligung. Deshalb sind auch die berühmten und international bekannten Hellbrunner Wasserspiele auf eine öffentlich-rechtliche Genehmigung angewiesen. Der Gebrauch des Wassers für Teiche und Wasserspiele wird alle 25 Jahre von den Stadtbehörden geprüft.

Viele Nutzer müssen sich abstimmen

Geladen sind alle Parteien, Grundeigentümer ebenso wie Fischereiberechtigte. Sachverständige prüfen die Entnahme und Einleitung des Quellwassers mit den Auswirkungen für alle, die ebenfalls Rechte an dem Wasser haben. Bescheide sind jeweils 25 Jahre lang in Kraft. Auch der neue, nun kommende wird wieder ein Vierteljahrhundert lang gelten.

Touristengruppe in Hellbrunn am Ausgang der Wasserspiele
ORF.at/Georg Hummer

Historische Vorbilder im alten Italien

Die Wasserspiele liegen im Park des Schlosses Hellbrunn am südlichen Stadtrand. Sie gelten als die weltweit besterhaltenen Wasserspiele aus der späten Renaissance bzw. des Manierismus. Der Salzburger Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems, der mit absoluter Macht herrschte, gab sie 1613 in Auftrag. Grotten und Teiche wurden altrömischen Palästen der Antike nachempfunden.

Der Palast von Kaiser Nero, die „Domus aurea“, war vielen Künstlern dabei ein Ideal. Auch die Villa d’Este in Tivoli und andere Parks in Rom und Norditalien fungierten als Vorbilder für das Salzburger Projekt – ebenso die Wassergärten des Francesco de Medici und des Pratolino.

Die Salzburger Wasserspiele sollten schon bald nach ihrem Bau weit über das Erzbistum hinaus Berühmtheit erlangen. Sie werden bis heute mit den schönsten Anlagen Italiens verglichen.