Gesundheit

Immer mehr suchen Hilfe im Männerbüro

Die Lockdowns verstärken auch bei Erwachsenen seelische Probleme. Das zeige sich auch beim Andrang in Beratungsstellen, heißt es im Männerbüro der katholischen Männerbewegung Salzburg. Seit Beginn der Krise sei die Zahl der Anfragen um mehr als 50 Prozent gestiegen und würde weiter steigen.

Waren es in den vergangenen 23 Jahren seit Bestehen des Männerbüros in der Landeshauptstadt noch durchschnittlich 700 Beratungen pro Jahr, so hätten sie sich im Vorjahr auf 1.400 verdoppelt, sagt Andreas Oshowski von der katholischen Männerbewegung. Vor allem Arbeitslosigkeit und ungewisse berufliche Perspektiven machen den Klienten derzeit schwer zu schaffen.

„Lockdowns machen Konflikte sichtbar“

Hinzu kämen auch familiäre Probleme mit Ehefrauen, Partnerinnen und Kindern, sagt der Sprecher: „Da geht es auch um Gewaltfragen. Viele Spannungen und Konflikte werden in dieser ungewöhnlichen Zeit sichtbar. Es gibt natürlich auch weniger Kontrollinstanzen, weil ja der Schulunterricht in Präsenz ausfällt.“

Zu Beginn der Krise waren vor allem virtuelle Beratungen über Telefon- und Videogespräche sehr gefragt. Seit Mai 2020 ist das Männerbüro mit CoV-Schutzmaßnahmen wieder auf persönliche Kontakte umgestiegen. Im Moment sind wieder Online-Angebote für Väter mit Kindern in Planung.

Mehr Hilfe auch für Innergebirgler

Mittelfristig soll es neben den bestehenden Stützpunkt in Salzburg und Hallein auch eine Regionalstelle der Männerbüros im Pongau geplant. Hier wolle man noch stärker für psychische und körperliche Gesundheit von Männern sowie gegen familiäre Gewalt arbeiten, sagt Andreas Oshowski.