CoV-Impfstoff von AstraZeneca
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Chronik

CoV-Impfung: Jeder Fünfte tritt zurück

Die Debatten um Wirkung und Nebenwirkungen des CoV-Impfstoffes von Astra Zeneca schlagen auch auf Salzburg durch: Die Ärztekammer meldet 20 Prozent Impfrücktritte. Dies bedeutet, dass von fünf Menschen, die sich zur Impfung anmelden, einer kurzfristig absagt oder nicht zur Impfung kommt.

Die übrigen Impfdosen werden allerdings nicht entsorgt, sondern an Personen verimpft, die kurzfristig eingeladen werden. Seit fast genau zwei Monaten wird im Salzburger Messe-Zentrum geimpft, sofern Impfstoff vorhanden ist. Diese Woche wird wieder mit dem heftig debattierten AstraZeneca-Serum geimpft, so auch am Mittwoch.

CoV-Impfung
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Am Mittwoch wurde in Salzburg wieder ausgiebig geimpft

Bei einem „Salzburg heute“-Lokalaugenschein zeigten sich die PatientInnen aber überwiegend gelassen – so zum Beispiel auch Ingrid Zeller, Angestellte in Ruhe. „Ich habe keine Bedenken. Ich halte das hauptsächlich für eine Panikmache der Medien und finde, dass man sich dadurch nicht irre machen lassen sollte“, sagte Zeller. Differenzierter war die Reaktion von Monika Politschnig, kaufmännische Angestellte in Ruhe. „Ich habe zwar schon gewisse Bedenken. Aber ich will die Impfung, und daher lasse ich mich auch impfen“, sagte Politschnig.

Etliche haben doch Bedenken

Etliche haben aber offenbar doch Bedenken. Das spüren vor allem die rund 300 niedergelassenen Impf-Ärztinnen und Ärzte, die auch AstraZeneca verabreichen. „Ungefähr ein Fünftel der Patientinnen und Patienten, die wir zur Impfung einladen, nehmen den Impftermin nicht wahr, wenn sie hören, dass sie mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft werden“, schildert Christoph Fürthauer, Sprecher der Salzburger Hausärzte.

Christoph Fürthauer, Sprecher der Hausärzte in Salzburg
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„Ungefähr jeder Fünfte tritt von der Impfung zurück“: Christoph Fürthauer, Sprecher der Hausärzte in Salzburg

Impfstoff, der übrig bleibt, wird trotzdem gespritzt, betont Fürthauer. „Alle Impf-Ordinationen sowie auch die Impfstraßen haben ihre Listen mit den zu impfenden Menschen und können jederzeit Jemanden von diesen Listen verständigen. Und diese Leute wohnen ja meist nicht weit von ihrem Arzt entfernt und können meist schon eine halbe Stunde später zur Impfung beim Arzt sein.“

Bei Impfrücktritten wird „nachverständigt“

Bei Impfrücktritten in den Rot Kreuz-Impfstraßen wird über die Gesundheits-Hotline 1450 „nachverständigt“, erläutert Matthias Herbst, Leiter der Rot Kreuz-Impfstraßen. „Das erfolgt in Absprache mit der Landessanitätsdirektion nach Anmeldung und Priorisierung, die es ja für jeden Impftermin gibt. Danach gehen wir vor.“

Es dürfte allerdings wohl noch dauern, bis der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca sein beschädigtes Image in Europa wieder los wird und keine Impf-Rücktritte mehr verursacht.

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