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Tourismus

AK-Chef sorgt sich um Tourismusjobs

Mit Sorge blickt die Arbeiterkammer (AK) auf den Arbeitsmarkt in der Salzburger Gastronomie und Hotellerie. Trotz der Corona-Hilfen würde immer mehr Betriebe ankündigen, aus der Kurzarbeit auszusteigen und ihre Mitarbeiter zu kündigen.

Dies sei derzeit vor allem innergebirg zu beobachten, heißt es von der Arbeiterkammer. Den Unternehmen fehle schlicht die Perspektive. Immerhin sind die Beherbergungsbetriebe in Salzburg schon seit mehr als fünf Monaten geschlossen – ähnlich sieht es in der Gastronomie aus.

Jetzt drohe immer mehr Unternehmen die Luft auszugehen, warnt Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder. „Es bereitet mir Sorge, von immer mehr Betrieben die Klage zu hören, dass sie nicht mehr weiter wissen. Diese Unternehmer geben an, keine Perspektive mehr zu haben und daher die Kurzarbeit nicht mehr verlängern zu wollen. Somit müssten die betreffenden Mitarbeiter zur Arbeitslosigkeit angemeldet werden“, schildert der AK-Präsident.

„Betriebe sollen endlich wieder aufsperren können“

Diese Tendenz sei derzeit vor allem im Pinzgau und Pongau spürbar, betont Eder. „Ich hoffe, dass in den nächsten Wochen Entscheidungen getroffen werden, die es den Betrieben ermöglichen, endlich wieder aufsperren zu können. Denn sonst wird die Arbeitslosigkeit noch einmal steigen.“

Derzeit sei in diesen Branchen noch kein Anstieg bei den Kündigungen bemerkbar, sagt die Geschäftsführerin des Salzburger Arbeitsmarktservice (AMS), Jacqueline Beyer, mit Blick auf die aktuellen Arbeitslosenzahlen. Viele Betriebe würden weiterhin auf Kurzarbeit setzen.

Kurzarbeitsphase vier: Bisher Anträge von 1.300 Firmen

Salzburgweit haben bisher 1.300 Firmen Anträge für die Kurzarbeitsphase vier abgegeben, davon überproportional viele im Tourismus. Hotels und Gastrobetriebe hätten eher die Sorge, dass ihnen die Mitarbeiter weggeschult werden, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Beyer.

AMS will Jobs im Tourismus erhalten

Das Arbeitsmarktservice will verhindern, dass Mitarbeiter im Tourismus wegen der Lockdowns für immer ihre Jobs an den Nagel hängen und in andere Branchen abwandern. Eine neue Bildungsoffensive soll Gastronomie und Tourismus zukunftsfähig machen – für die Zeit, wenn die Politik die Zwangsschließungen eines Tages beendet – mehr dazu in salzburg.ORF.at (15.4.2021)