Rudolf Anschober
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Politik

Verständnis für Anschober-Rücktritt aus Salzburg

Nach dem Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) äußern Salzburgs Politiker aller Couleur ihr Verständnis. LH Wilfried Haslauer (ÖVP) und seine Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP) und Heinrich Schellhorn (Grüne) würdigten die „stets korrekte und konstruktive Zusammenarbeit“.

Während Schellhorn den Rücktritt seines Parteikollegen bedauert und ein generelles Umdenken im Umgang mit Politikern fordert, sehen Salzburgs SPÖ, FPÖ und NEOS in Anschobers Rücktritt einen notwendigen Schritt.

Anschober selbst rechtfertigte seinen Rücktritt am Dienstagvormittag vor allem mit seinem sich stetig verschlechternden Gesundheitszustand. Kreislauf- und Blutdruckprobleme in Folge der nun mehr als einjährigen Dauerbelastung durch den Kampf gegen die Pandemie hätten ihn zu diesem Schritt bewegt, so Anschober. Besonders belastet habe ihn auch der dauerhafte Personenschutz für ihn und seine Familie wegen zunehmend heftiger Drohungen.

„Erwartungen an Politiker zurückschrauben“

Für einen Menschen sei diese Kombination kaum auszuhalten, zeigte Schellhorn sein Verständnis. „Rund um die Uhr war er im Einsatz und das ist auf Dauer kaum für einen alleine auszuhalten. Dessen müssen wir uns alle bewusst sein und vielleicht sollten wir alle auch unsere Erwartungshaltung gegenüber Politikern etwas zurückschrauben, was diese zu leisten haben“, meint Schellhorn.

Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer äußert sein Verständnis für den persönlichen Schritt Anschobers mit dem er stets ein gutes Arbeitsverhältnis gehabt habe.

Bei allem Verständnis auch kritisch zeigen sich hingegen NEOS, FPÖ und SPÖ in Salzburg. Sie fordern angesichts von widersprüchlichen Verordnungen und der anhaltenden Debatte über das Impfmanagement das die Bundesregierung Anschobers Rücktritt für einen generellen Neustart nutzen müsste.

Nachfolger wird Wolfgang Mückstein

Als Nachfolger von Rudolf Anschober im Amt als Gesundheitsminister wurde bereits Dienstagmittag der Mediziner Wolfgang Mückstein von Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) präsentiert – mehr dazu auf news.ORF.at.

Erzbischof würdigt Anschobers Arbeit

Salzburgs Erzbischof Franz Lackner brachte am Dienstag ebenfalls sein Bedauern über den Rücktritt Anschobers zum Ausdruck. In einer Stellungnahme attestierte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der zurückgetretene Grünpolitiker habe „seine – sicherlich nicht einfache – Aufgabe in derartig schwierigen Zeiten ruhig und besonnen wahrgenommen“. Anschober habe sich stets darum bemüht, während der CoV-Pandemie „das Ganze im Blick zu behalten“ und sei sich seiner großen Verantwortung bewusst gewesen, „das hat man gespürt“, so Lackner.

Reaktionen: Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober