Ein Postkartenständer mit Postkarten aus dem Salzburger Land.
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Tourismus

Hotellerie: Buchungslage sehr unterschiedlich

Der einhellige Tenor der heimischen Hoteliers und Gastronomen: Sie wollen im Mai wieder aufsperren dürfen. Die Nachfrage von Gästen ist dagegen höchst unterschiedlich – während das Buchungsverhalten in der Stadt Salzburg noch eher zurückhaltend ist, verzeichnen die Ferienregionen am Land bereit einige Buchungen.

Im Brückenwirt in St. Johann im Pongau hoffen die Chefin und die Mitarbeiter auf eine rasche Entscheidung, wann wieder aufgesperrt werden darf. Die Buchungslage wäre nicht schlecht, sagt die Hotelbesitzerin Petra Nocker-Schwarzenbacher. „Wir haben viele Anfragen, wir haben auch Buchungen. Ab Juli und August schaut es bereits sehr gut aus, und der Herbst ist unser großer Hoffnungsträger, also, es ist eine relativ positive Aussicht“, so Nocker-Schwarzenbacher.

Hoteliers wollen Planungssicherheit

Mit einer Mischung aus Hoffnung und Resignation bereiten sich die Hoteliers und Gastronomen auf die kommende Saison vor. Laut Bert Brugger, Tourismusdirektor in der Stadt Salzburg, ist die Situation angespannt: „Im Grunde ist es so, dass die Hotellerie am meisten darunter leidet, dass sie nicht wirklich gut planen kann und dass sie erwartet, dass die nächsten Entscheidungen längerfristig getroffen werden.“

Erster theoretisch möglicher Öffnungstermin für die Hotellerie und Gastronomie ist derzeit wohl der 3. Mai. Sollte das nicht passieren, hofft die Branche auf den Muttertag am 9. Mai oder spätestens auf Pfingsten rund um den 23. Mai.

Stadt Salzburg auf internationale Gäste angewiesen

Georg Imlauer betreibt mehrere Hotels in Salzburg, Wien und in der Steiermark mit insgesamt mehr als 1.100 Betten. In allen Betrieben steht er vor demselben Problem: Die deutschen Gäste fehlen. „Wir hoffen, dass Deutschland die Reisebedingungen lockert und – unter Anführungszeichen – zur Vernunft kommt. Denn das, was dort abgeht, versteht keiner mehr. Man sieht es in anderen Ländern, wo Restaurants und Hotels offen haben und die Fallzahlen viel höher sind, ich glaube, sich nur abzuschotten, ist auch keine Lösung“, so der Hotelier.

Während in den Ferienregionen am Land die Buchungen langsam anspringen, ist die Situation in der Stadt Salzburg kritischer, sagt Andreas Gfrerer, Hotelbetreiber in der Stadt Salzburg. Es gebe eine große Unsicherheit und deswegen keine starke Vorausbuchungsaktivität. „Wir haben für den Sommer recht gute Aussichten, für Juli und August, aber die Monate davor und danach bleiben problematisch“, sagt der Salzburger Hotelbetreiber.

Hoteliers auf der Suche nach geeigneten Mitarbeitern

Die Vorbereitungen für eine Sommersaison – vergleichbar zumindest mit jener des Vorjahres – laufen. Aber vielen Hoteliers und Gastronomen fehlen die Mitarbeiter. Laut Imlauer sind zehn Prozent seiner Mitarbeiter schon abgewandert. Weder für die Unternehmer noch für die Mitarbeiter gebe es derzeit ein Perspektive. Deswegen brauche die Tourismuswirtschaft bald ein klares Signal, wann es wieder losgeht, fordert Imlauer.

Die Hotellerie kommt derzeit potenziellen Gästen maximal entgegen. Stornobedingungen etwa werden von den meisten Hotelbetreibern großzügig ausgelegt.

Hotellerie in den Startlöchern