Frau arbeitet im Supermarkt als Systemerhalterin
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Gesundheit

Umfrage: Handelsangestellte an Belastungsgrenze

Die 35.000 Salzburger Handelsangestellten seien an der Belastungsgrenze – das meldet die Gewerkschaft der Privatangestellten nach einer aktuellen Umfrage. Die Lage in Pandemie-Zeiten habe ein bedrohliches Niveau erreicht. Besonders aggressive Kunden würden laut Handelsangestellten Probleme verursachen.

Größtes Problem sind laut Umfrage derzeit gewaltbereite Kunden. Mehr als 3.300 im Handel Beschäftigte wurden im Auftrag der Gewerkschaft der Privatangestellten befragt. Während der Umstand von aggressiven Kunden in der Vergangenheit Großteils ein Problem in den Städten war, sei das Aggressionspotenzial gegenüber Handelsangestellten laut der Gewerkschaft der Privatangestellten mittlerweile im gesamten Bundesland gestiegen. Jeder zweite Beschäftigte habe in der Umfrage angegeben, auf aggressive und ungehaltene Kunden zu treffen.

„Kunden lassen Frust an Personal aus“

„Hier spitzen sich Situationen zu, weil Kunden auf Grund der FFP2-Masken-Pflicht frustriert sind und diese Last bekommen dann hauptsächlich die Handelsangestellten zu spüren, die auch eingreifen und im Geschäft für Sicherheit sorgen müssen“, schildert GPA-Gewerkschafter Michael Huber.

Forderung: Sicherheitspersonal muss CoV-Auflagen kontrollieren

Nach den für die Gewerkschaft alarmierenden Umfrageergebnissen fordert die Interessensvertretung, dass die Kontrollen der Coronavirus-Auflagen in den Geschäften von Sicherheitspersonal durchgeführt werden, um die Beschäftigten zu entlasten.

Gewerkschaft will Angestellte vorrangig impfen lassen

Zudem fordert die Gewerkschaft von der Wirtschaftskammer und der Bundesregierung einen Sicherheitsgipfel für den Handel. „Mit dem Ziel, dass die Handelsangestellten vorrangig mit Impfstoff versorgt werden, denn nicht nur die Industrie ist wichtig, sondern auch der Handel, der uns tagtäglich versorgt.“ Vom Sicherheitsgipfel erwarten wir uns auch eine Zusage, dass dem Handel mehr Personal zugesichert wird. „Die Handelsangestellten berichten uns, dass sie extrem unterbesetzt sind, wir fordern auch, dass der Mehrstundenzuschlag erhöht wird“, sagt Gewerkschafter Michael Huber.

Der Großteil der Handelsangestellten ist Teilzeit beschäftigt, dadurch würden sie laut Huber kaum von Überstundenzuschlägen profitieren, sondern lediglich von Mehrstundenzuschlägen. Zudem fordert die Interessensvertretung, dass die Fahrtkosten, die beim Einspringen wegen Personalausfällen in anderen Filialen anfallen, übernommen werden, und die Zeit dafür angerechnet wird. Die Forderungen würden schnellstens an die Bundesregierung herangetragen.