Peter Eder, Bernhard Auinger und Josef Gruber beim Laufen beim virtuellen App Run am Salzachufer
AK Betriebssport/Hinterleitner
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Sport

Laufveranstaltungen: Virtuell statt real

Weil „echte“ Laufveranstaltungen wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben oder abgesagt werden müssen, findet so mancher Wettbewerb heuer virtuell statt: So startete der Betriebssport der Salzburger Arbeiterkammer am Freitag einen virtuellen „App Run“.

Bis 31. Mai läuft dieser virtuelle Wettbewerb des AK-Betriebssports. Dazu wurde eine vier Kilometer lange Laufrunde in der Stadt Salzburg entlang der Salzach markiert. Der Start ist in der Nähe des Müllner Stegs auf Höhe der Volksschule Schwarzstraße, das Ziel ist quasi „gegenüber“ am anderen Salzachufer auf derselben Höhe.

Voraussetzung für die Teilnahme ist ein Smartphone und die Registrierung bei einer Zeitnehmungs-Webseite, schildert Josef Gruber, der mit seiner Salzburger Firma G-Sport den Ablauf organisierte: „Man registriert sich vorher und kann dann mittels eines QR-Codes seine Start- und Endzeit erfassen. Somit ist der Lauf dann abgespeichert.“ Es müsse auch nicht beim einmalige Lauf bleiben, „sondern man kann bis Ende Mai so oft laufen wie man will“, sagt Gruber.

„Menschen zur Bewegung im Freien animieren“

Für die aktivsten Firmenteams und die fleißigsten Einzelläufer gebe es auch Preise – wie zum Beispiel Gutscheine für den Sportartikeleinkauf, sagt AK-Präsident Peter Eder: „Uns war es wichtig, in dieser herausfordernden Zeit ein Angebot zu schaffen, das die Menschen zur Bewegung im Freien animiert und dabei den Vergleich und Wettbewerb mit Gleichgesinnten und Arbeitskolleginnen und -kollegen ermöglicht.“

Peter Eder, Bernhard Auinger und Josef Gruber beim Laufen beim virtuellen App Run am Salzachufer
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AK-Präsident Peter Eder, Vizebürgermeister Bernhard Auinger und Laufveranstalter Josef Gruber (v.l.n.r.) beim „App Run“ am Salzachufer

Denn für absehbarer Zeit werden die virtuellen Laufveranstaltungen auch die einzigen bleiben. Gerade in Start und Ziel seien die gültigen Coronavirus-Abstandsregeln kaum einzuhalten, sagt Josef Gruber, der auch einer der umtriebigsten Laufveranstalter in Salzburg ist: „Vorab und danach gibt’s natürlich gewisse Ansammlungen – und genau diese Ansammlungen sind zu vermeiden. Das größte Problem beim Lauf selbst ist definitiv die Startaufstellung, wenn ich da an den Salzburg Marathon denke. Da stehen einfach sehr, sehr viele Leute auf einem Platz für einen längeren Zeitraum von ungefähr einer halben Stunde. Da ist natürlich eine hohe Übertragungsgefahr.“

Laufkalender sehr ausgedünnt

Der Salzburger Marathon wurde deshalb für heuer schon abgesagt. Auch der restliche Laufkalender ist mehr als ausgedünnt – für Spitzen- wie auch für Hobbyläufer: „Vor wenigen Tagen haben wir auch den Mozart-100-Lauf auf September verschoben“, weiß Laufveranstalter Gruber. „Die Laufevents vom Frühjahr finden entweder gar nicht statt oder werden verschoben. Das macht uns natürlich schon sehr, sehr traurig, weil das gemeinsame Erleben auch ein ganz wichtiges Gefühl für die Läuferinnen und Läufer ist. Das wird dann halt nicht möglich sein.“

Ein bisschen besser als für die klassischen Läufer sehe es aus heutiger Sicht für die Triathleten aus. So hofft Josef Gruber, seinen Trumer Triathlon am 18. Juli programmgemäß durchzubringen: „Im Triathlon ist es etwas einfacher. Da kann ich mir Abstandsregelungen, Einzelstarts diese notwendigen Abstände sicherstellen.“ Im Vorjahr fand der Trumer Triathlon allerdings auch als virtuelle Veranstaltung statt.

Kein „klassisches Event-Feeling“, aber besser als gar nichts

Doch ein virtueller Laufwettbewerb sei nicht dasselbe wie ein „echtes“ Event, weiß Gruber: „Wenn der Teilnehmer über die Ziellinie läuft, muss er sich selber die Finisher-Medaille holen und umhängen – das sind dann schon so Faktoren, die dieser klassische Event-Feeling dann nicht aufkommen lassen.“

Allerdings: Besser als gar nichts tun seien Bewerbe wie der „App Run“ auch, ergänzt der Sportwissenschaftler Gruber: „Gerade in diesen Zeiten der Pandemie ist Bewegung sehr wichtig. Beim Laufen wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt und die Muskulatur gekräftigt. Zusätzlich wird das körpereigene Immunsystem angeregt und die Bewegung in der Natur, egal ob bei schlechtem oder gutem Wetter, tut dem Geist und der Seele gut.“