Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Gericht

Prozess wegen Menschenhandels und Drogen vertagt

Der Prozess wegen mutmaßlichen Menschenschmuggels und Drogenhandels musste am Donnerstag vertagt werden, weil mehrere Zeugen nicht erschienen waren. Einem Pakistani und einem Afghanen wird vorgeworfen, Mitglieder einer großen Schlepperorganisation gewesen zu sein, die in Ostösterreich aktiv war.

In der Grenzregion Ungarn-Österreich waren die beiden laut Anklage aktiv, im Sommer 2015 sollen sie zumindest 20 Personen gegen Bezahlung in einem Kleinbus über den Grenzübergang Nickelsdorf von Ungarn nach Österreich gebracht haben. Damals, am Höhepunkt der Flüchtlingskrise, kamen geschätzt 1,8 Millionen Flüchtlinge nach Europa, vor allem Syrer, Afghanen und Iraker. Die beiden Angeklagten im Alter von 34 und 36 Jahren hätten dabei mitgewirkt und profitiert, heißt es in der Anklage.

Das Verfahren gegen den Pakistani und Afghanen wurde am Donnerstag auf Mitte Juni verschoben.

Vorwürfe des Menschenhandels und Drogenschmuggels

Im aktuellen Fall geht es um zehn Menschen, die für 600 Euro pro Person in einem Kleinbus nach Österreich gebracht wurden. Zusätzlich stehen die beiden Angeklagten im Verdacht, Drogenhändler mit mehr als zehn Kilo Cannabis zu sein.

Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie ist die Zahl illegaler Grenzübertritte laut EU stark zurückgegangen: Im Jahr 2020 wurden rund 100.000 gezählt – das sind so wenige wie seit 2012 nicht mehr. Auch die Zahl der Asylanträge ist um ein Drittel gesunken. Allerdings ist EU-weit über eine dreiviertel Million Asylanträge noch nicht entschieden.