Unfallkrankenhaus Salzburg UKH
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

KfV: „Heimwerker-Unfälle oft unterschätzt“

Die Coronavirus-Pandemie lässt die Salzburger gern zu Hause werken – bei einem Unfall, haben sie aber wenig Ahnung, was zu tun ist, heißt es jetzt vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. In Zeiten in denen Viele aber aus Angst vor dem Virus die Spitäler meiden, sei das besonders bedenklich.

Die Coronavirus-Pandemie hat zu einem massiven Anstieg beim Heimwerken geführt. Bei einem Unfall hätten Viele aber wenig Ahnung, was zu tun ist, kritisieren jetzt Experten vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. In Zeiten, in denen Viele aus Angst vor dem Virus die Spitäler meiden, sei das besonders bedenklich.

Ein tiefer Schnitt in der Hand, ein Fremdkörper im Auge, oder im schlimmsten Fall gar ein abgetrennter Körperteil: Wenn eine echte Notsituation passiert, sind vier von zehn Salzburgern überfordert. Ein Erste-Hilfe-Kurs liegt bei ihnen mehr als 10 Jahre zurück, besagt eine Umfrage des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV).

„Hektik, Ablenkung, fehlende Schutzausrüstung“

Das sei bedenklich, sagt Johanna Trauner-Karner vom KfV. Häufigste Unfallursachen seien banale Dinge, warnt die Expertin. „In den meisten Fällen ist es Hektik, Ablenkung oder das nicht Verwenden von Schutzausrüstung“, listet Trauner-Karner auf.

Der Rest der Befragten behauptet zumindest, gut Bescheid zu wissen. Trotzdem erinnert das Rote Kreuz noch einmal an die wichtigsten Maßnahmen: bei starker Blutung fest draufdrücken. Schnitte mit Wasser auswaschen. Große Fremdkörper in Wunden nicht selbst entfernen, das lieber einen Arzt machen lassen. Und bei abgetrennten Körperteilen die Blutung stillen und den betroffenen Teil möglichst sauber und trocken einwickeln, um ein Wiederannähen zumindest möglich zu machen.

Salzburger bei Schutzkleidung nachlässig

Auch mit der Schutzkleidung nehmen es die Salzburger Heimwerker nicht so genau. Drei Viertel der Befragten verwenden zwar Arbeitshandschuhe, aber schon weniger als die Hälfte Schutzbrillen, und noch Weniger Staubmasken, obwohl jedermann derzeit Masken zuhause haben dürfte. Schon vor Corona wurden jährlich 14.000 Heimwerker-Unfälle gezählt, die im Spital behandelt werden mussten.