Man habe die Beobachtung gemacht, dass in den Monaten März und April zwei Drittel aller Rutschungen oder Felsstürze passieren, sagt der Salzburger Landesgeologe Rainer Braunstingl. Je stärker die Niederschläge, aber auch je intensiver die Schneeschmelze, desto mehr Instabilität sei gegeben, wenn Wasser in Ritzen und Fugen des Bodens eintritt, erklärt Braunstingl.
Alleine der Wasserdruck werde oftmals unterschätzt, sagt der Landesgeologe: „Wenn ich auf drei Metern Höhe eine Felskluft mit Wasser befülle, habe ich am unteren Ende einen Druck von drei Tonnen pro Quadratmeter. Daher ist es logisch, dass dann auch Felsen nachgeben, die eigentlich stabil sind.“
„Sperren unbedingt beachten“
Hinzu kämen aber auch massive Temperaturunterschiede. In der Nacht Frost, tagsüber Temperaturen bis 20 Grad. Dies führe dazu, dass das Gestein schnell mürbe werde. Viele beliebte Ausflugsziele und Naturwege, die durch felsenreiches Gebiet führen sind deswegen derzeit noch gesperrt, zudem finden Beräumungen statt. Der Landesgeologe appelliert jedenfalls, Verbotsschilder oder Sperren an solchen Orten nicht zu ignorieren, um lebensbedrohliche Situationen zu vermeiden.
Weitere Felsstürze drohen
Felsstürze, Steinschläge und Rutschungen haben derzeit Hochsaison. Am Ende des Winters bestehe eine erhöhte Gefahr von Gesteinsablösungen, warnen Experten.