Arbeitsmarktservice AMS Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Wirtschaft

Arbeitslosigkeit ein Viertel unter dem Vorjahr

Die Zahl der Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmer ist im März in Salzburg gegenüber dem März 2020 um ein Viertel gesunken. Ein Grund zur Freude sei das aber nicht, sagt das AMS: Denn Vergleichsmonat sei der harte Lockdown-März des Vorjahres.

Mit dem 31. März waren heuer in Salzburg 23.241 Menschen ohne Beschäftigung: 20.218 arbeitslos Gemeldete und 3.023 in AMS-Schulungen. Im Vergleich mit dem Lockdown-März des Vorjahres ist das ein Rückgang um ein Viertel. Im Vergleich zum Vor-Coronavirus-März 2019 bedeute das jedoch 58,8 Prozent mehr Salzburgerinnen und Salzburger ohne Job, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer: „Unter ‚normalen‘ Umständen wäre der Rückgang ein Grund zur Freude, allerdings vergleichen wir hier mit dem Monat, in dem der erste harte Lockdown stattgefunden hat und das Wirtschaftsleben fast zur Gänze zum Erliegen gekommen ist.“

Die Zahl der Beschäftigten dürfte gegenüber März 2020 um gut 0,4 Prozent auf rund 240.000 Beschäftigte sinken, ergänzt Beyer. Daraus ergebe sich für Salzburg eine Arbeitslosenquote von 7,8 Prozent – österreichweit Platz drei hinter Oberösterreich und der Steiermark. Bundesweit beträgt die Arbeitslosenquote 9,4 Prozent. Aber: Im März 2019 hatte Salzburg noch eine Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent.

AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer über die Arbeitslosenzahlen

Jacqueline Beyer erklärt die Gründe für den Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen.

Bauwirtschaft übersteht Krise gut, Tourismus weniger

Am besten habe die Bauwirtschaft bisher die Coronavirus-Krise überstanden, sagt Beyer: Hier ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum März des Vorjahres am stärksten zurück. Gegenüber dem März 2019 gebe es am Bau nur ein ganz leichtes Arbeitlosen-Plus.

Weniger gut ist die Entwicklung im Tourismus: Hier ist im Vergleich zum März 2020 die Zahl der Arbeitslosen zwar um knapp 28 Prozent gesunken. Allerdings: Die Verdreifachung der Arbeitslosigkeit im Tourismus von März 2019 auf März 2020 konnte damit bei Weitem nicht aufgeholt werden. Bei der Gebäudebetreuung gab es gegenüber dem März 2020 heuer sogar ein Plus von sieben Prozent, gegenüber 2019 sind es um beinahe zwei Drittel Arbeitslose mehr.

Frauen besonders stark betroffen

Da in den letzten beiden Branchen besonders viele Frauen beschäftigt sind, sind sie auch deutlich stärker von der CoV-bedingten Arbeitslosigkeit betroffen: Bei den Frauen ist die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen gegenüber März 2019 um 86 Prozent gestiegen, bei den Männern betrug das Plus „nur“ 50 Prozent.

Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist durch die Coronavirus-Krise stark gestiegen: Derzeit sind in Salzburg 2.604 Personen länger als ein Jahr ohne Beschäftigung – um 131 Prozent mehr als noch im März 2020.

Arbeitslosigkeit im März gesunken, Lage bleibt „schwierig“

Minister: „Lage bleibt schwierig“

Für Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) muss man „davon ausgehen, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt schwierig bleibt. Wir werden alles dafür tun, um die Lage zu entspannen. Es muss aber auch offen gesagt werden, dass das nicht von heute auf morgen geht. Wir müssen Schritt für Schritt schauen, die Arbeitslosigkeit zu senken und auch die Zahl der Kurzarbeitenden abzuschmelzen.“ Ab dem Sommer, wenn die Impfungen greifen, werde es aber noch „ein, zwei Jahre dauern, bis die Arbeitslosigkeit wieder zurückgeführt werden kann auf das Niveau vor der Pandemie – je nachdem, wie sich die Wirtschaft erholt“, ergänzt der Minister.