Frau wird in den Oberarm geimpft
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Gesundheit

Lehrer: Kaum Impfabmeldungen wegen AstraZeneca

Die Meldungen über Thrombosefälle nach Coronavirus-Impfungen mit AstraZeneca haben Salzburgs Pädagoginnen und Pädagogen bei der Sonderimpfaktion des Landes Salzburg kaum abgeschreckt. Nur einige wenige hätten sich deshalb abgemeldet, heißt es.

Meldungen aus Deutschland über 31 Thrombose-Fälle bei rund 1,7 Millionen mit AstraZeneca geimpften Personen verfolgten die Salzburger Lehrer aufmerksam: „Es gab anfangs durchaus Bedenken“, beobachtete Klaus Schneider, Direktor des Akademischen Gymnasiums in Salzburg. „Aber je näher die Impfung dann gekommen ist, desto größer wurde die Zahl jener Kolleginnen und Kollegen, die sich für die Impfung mit AstraZeneca entschieden haben“. An seiner Schule hätten „glaube ich rund 80 Prozent der Kolleginnen und Kollegen“ an der Sonderimpfaktion des Landes teilgenommen, ergänzt Schneider.

Eine der geimpften Pädagoginnen ist Renate Ingram aus Salzburg: „Natürlich war ich nervös, wie ich gekommen bin. Aber sobald ich herinnen gewesen bin, ist alles in Ordnung gewesen. Jetzt bin ich froh, dass ich die Impfung habe und dass ich der Rücksichtslosigkeit der Menschen rundherum nicht mehr in diesem Ausmaß ausgesetzt bin.“

Kaum Impfabmeldungen wegen AstraZeneca

Nationales Impfgremium entschied für AstraZeneca

AstraZeneca sorgte zwar bereits mehrfach für Schlagzeilen, Österreichs oberstes Nationales Impfgremium hält aber an dem Serum fest. Landesgesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) betont: „Diese Zahlen, die da aus Deutschland hereinkommen – im Vergleich zu Großbritannien, die machen uns schon Kopfzerbrechen. Aber wir können es auch noch nicht erklären. Wir können uns eigentlich nur am Nationalen Impfgremium orientieren, das eben ganz klar gesagt hat: Wir bleiben beim Impfplan in der Zeit.“

Denn in Großbritannien wurden rund elf Millionen Menschen mit AstraZeneca geimpft – davon erlitten fünf Personen eine Sinusvenenthrombose. In Deutschland waren es bei 1,7 Millionen AstraZeneca-Dosen 31 Sinusvenenthrombosen. Dieses Missverhältnis könne sich die Medizin derzeit nicht wirklich erklären, sagt Rainer Pusch, stellvertretender Impfkoordinator des Landes Salzburg.

Nur ganz wenige Abmeldungen wegen des Impfstoffs

Nur zwei Promille – also zwei von tausend – impfwillige Salzburger Lehrerinnen und Kindergartenpädagoginnen hätten sich wegen des Einsatzes von AstraZeneca gegen die Impfung entschieden, heißt es aus Stöckls Büro. Die Mehrheit lasse sich damit impfen – so wie zum Beispiel Alexandra Ingram aus Neumarkt am Wallersee (Flachgau). Für sie ist die Impfung eines Frage der Risko-Abwägung: „Wenn ich jetzt ein Ibuprofen oder ein Parkemed nehme – da ist überall was drinnen, was natürlich seine Nebenwirkungen hat. Aber man muss jetzt schon abwägen: Welches Risiko ist jetzt größer? Dadurch, dass wir uns das letzte Jahr komplett zurückgehalten haben und überhaupt nix gemacht haben, bin ich jetzt einfach froh, dass das jetzt vorbei ist.“

Das Wissen um mögliche Nebenwirkungen des AstraZeneca-Serums bedeutet für Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz vor allem eines: „Ganz, ganz wichtig ist aber, dass man weiß im Hintergrund: Es gab und gibt in seltenen Fällen diese Wirkungen, wo man nicht ausschließen kann, dass es im Zusammenhang mit der Impfung steht. Das heißt: Bei entsprechenden Symptomen bitte wirklich frühzeitig ärztliche Hilfe aufsuchen.“ So seien allfällige Thrombosen auch gut behandelbar, ergänzt die Medizinerin.