Warteschlange vor Geschäft im Einkaufszentrm Europark in Salzburg Taxham
ORF/Verena Bauer
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Wirtschaft

Europark-Ausbau: Entscheidung im September

Während ÖVP und NEOS dem Europark etwas mehr als die Hälfte der gewünschten Erweiterungsfläche zugestehen wollen, sagen die Grünen dazu weiter „Nein“. Der Ausbau von Salzburgs größtem Einkaufszentrum ist seit Jahren umstritten. Das Match wird weitergehen. Der SPAR-Konzern als Europark-Betreiber will diesen Kompromiss nicht akzeptieren.

Schwarz und Pink sind sich einig und wollen dem Europark 8.500 Quadratmeter Verkaufsfläche mehr zugestehen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer von der ÖVP dazu: „Mein Standpunkt ist, wenn die Erhebungen sind, wie sie sind, dann sollte man es auch genehmigen. Wir müssen aber natürlich auch auf die Handelsstruktur in den anderen Orten schauen. In Teilbereichen waren wir schon in Grenzbereichen von 10 Prozent Kaufkraftverlagerung. Das ist eindeutig zu viel. Daher wollen wir die Erweiterung entsprechend reduziert haben.“

Und Neos-Landesrätin Andrea Klambauer ergänzt: „Wichtig ist, den stationären Handel zu stärken. Wir sehen wie der Online-Handel zunimmt, und aus diesem Gesichtspunkt ist die Entscheidung gefallen.“

Grüne auch gegen reduzierte Erweiterung

Die Grünen, dritter Partner in der Salzburger Landesregierung, tragen aber auch eine reduzierte Europark-Erweiterung um 8.500 Quadratmeter Verkaufsfläche nicht mit. Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) dazu: „Das ist eine massive Kaufkraftverlagerung. Das sehen wir bei diesen Zentren. Es schadet dem kleinstrukturierten Handel. Wir sehen uns da schon sehr stark auch als diejenigen, die die Interessen auch der kleinen Händler, sowohl in der Stadt aber auch am Land, vertreten.“

Erweiterung soll 300 Arbeitsplätze schaffen

Zwischen 25 und 30 Millionen Euro will SPAR in den Ausbau des Europarks investieren, 300 zusätzliche Arbeitsplätze werden ins Treffen geführt. SPAR will einen möglichen Kompromiss von 8.500 Quadratmeter Verkaufsfläche mehr nicht akzeptieren. Man beharrt auf 14.000 Quadratmetern zusätzlich. SPAR Vorstand Marcus Wild im Detail dazu: „Ich glaube wir arbeiten seit über 10 Jahren an diesem Thema. Alle stellen fest, dass 14.000 Quadratmeter genehmigungfähig sind. Dann trifft man sich einmal und dann sind es 8.500 Quadratmeter – das entzieht sich meinem Rechtsverständnis.“

Umsatzplus von 70 Millionen Euro erwartet

Bei SPAR beruft man sich auf Gutachten, die 14.000 Quadratmeter mehr, für verträglich und verkraftbar für andere Standorte halten. Von der Politik fordert Marcus Wild Mut ein: „Ich denke, dass es manchmal daran mangelt, den Mut, den die Beamten selbst hatten, die festgestellt haben, die 14.000 sind richtig, auch politisch durchzusetzen. Ich denke, dass es höchst an der Zeit ist, dem stationären Einzelhandel auch einmal ein Zeichen zu geben, zu sagen, wir stehen dazu. Wir haben dieses Gutachten gemeinsam festgelegt. Es war ja auch unser Gutachten, und dass sollte dann auch umgesetzt werden.“

Eine endgültige Entscheidung über die Größe der Europark-Erweiterung soll im September fallen. SPAR erwartet sich jedenfalls durch die neuen Shops ein Umsatzplus von rund 70 Millionen Euro.