Blutzuckermessung am Finger von Diabetiker
ORF
ORF
Gesundheit

Diabetiker fordern schnellere CoV-Impfung

Die Salzburger Diabetikervereinigung schlägt Alarm: Zuckerkranke gelten zwar theoretisch als Risikopatienten, die bei Corona-Impfungen je nach Schwere der Erkrankung vorgezogen werden. In der Praxis müssten aber noch zu viele warten. Grund ist die Impfstoff-Knappheit. Dass nun ab Freitag Lehrpersonal geimpft wird, stößt auf Unverständnis.

Alleine im Bundesland Salzburg gibt es laut Schätzungen rund 40.000 Diabetiker, die Dunkelziffer dürfte aber noch deutlich höher sein. Es könne nicht sein, dass Menschen mit Diabetes Ende März immer noch auf eine Impfung warten, kritisiert die Vorsitzende der Diabetikervereinigung Salzburg, Anna Mayer: „Es gibt sogar Menschen die trotz Diabetes mit Prioritätsstufe drei eingestuft sind. Das heißt also, dass sie wahrscheinlich erst bis zum Sommer mit einer Impfung drankommen – wenn auch weiterhin in dieser Schnelligkeit bei Impfungen vorgegangen wird.“

Gefahren am Arbeitsplatz ausgesetzt

Die Vorsitzende ergänzt, es gäbe genug Menschen mit Typ1 Diabetes – also jene, die fehlendes Insulin zeitlebens ersetzen müssen. Sie seien bei der Arbeit ohne Impfung tagtäglich großen Gefahren ausgesetzt: „Wenn sie in einem Geschäft arbeiten, darunter auch Lebensmittelgeschäfte – hier müsste die Priorität sofort auf Prioritätsstufe eins erhöht werden.“

CoV-Krankheitsverläufe bei Diabetikern viel schwerer

Bei Diabetikern, die am Coronavirus erkranken, seien die Verläufe besonders schwer, warnt die Präsidentin der österreichischen Diabetes Gesellschaft und Ärztin Susanne Kaser. Das liege zum einen an einer verminderten Immunabwehr aber auch an Begleiterkrankungen – etwa chronischen Nieren oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Salzburger Diabetiker-Vorsitzende appelliert an die Diabetiker: Sie sollten trotz der derzeitigen Umstände unbedingt ihre Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Vor allem Augenarzttermine um Erblindungen vorzubeugen.