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Wirtschaft

Neue große private Coworking-Werkstatt

Coworkingspaces schießen in Salzburg wie Pilze aus der Erde. Bei Coworking können kleine Jungunternehmen von den Strukturen eines Großunternehmens profitieren. Etwa indem gemeinsam Flächen und Maschinen angemietet werden. In Hallwang ist jetzt eine neue Coworking-Werkstatt entstanden.

Bernhard Neubauer, hauptberuflich Masseur und Qigong-Lehrer, hat sich in der neuen Coworking-Werkstatt in Hallwang (Flachgau) eingemietet und baut nebenbei noch maßgeschneiderte Fahrräder.

Möglich machen das unter anderem die verschiedensten anderen kreativen Köpfe und Maschinen im Haus, sagt Neubauer: „Ich brauche für die Fahrradrahmen Fräs- oder Drehteile. Wir haben eine Fräsmaschine hier und eine Drehbank, und das kann man dann alles nutzen. Wenn ich für ein Rad konstruktionstechnisch etwas benötige, dann gibt es einen Ingenieur der Sachen konstruieren kann – von dem her ist es ideal.“

Jeder hilft jedem

So oder so ähnlich erzählen das alle, die hier arbeiten. Egal ob im Elektroniklabor, bei den Tischlern und Drechslern oder auch bei einem jungen Damaszener-Messerschmied, der froh ist, dass hier auch schwere und laute Maschinen Platz haben.

Auch Unterwäsche wird in der neuen Coworking Werkstatt bedruckt, verpackt, online verkauft und versendet. Klingt simpel – nach einem Platz für ihre Firma haben die beiden Geschäftsführerinnen aber lange gesucht. Unterwäschedesignerin und Händlerin Angela Thiel-Entacher dazu: „Eine Büroräumlichkeit ist viel leichter zu finden, aber ein Lagerraum mit Versand und mit einer Laderampe ist wirklich sehr schwer zu finden.“

Bedarf für Projekte dieser Art groß

Oftmals brauche sie für ein zwei Handgriffe, dann auch die Kollegen aus der Werkstätte nebenan, so die Unternehmerin. Und das ist im Endeffekt die Grundidee: hier Büroräumlichkeiten mit einer Werkstätte zu verbinden.

Was in großen Betrieben normal ist, soll hier vor allem Unternehmen im Anfangsstadium helfen, die nicht die nötigen Maschinen zur Verfügung haben, sagt Vorstand der Gemini Startup-Base Florian Reininger: „Für diesen Entwicklungsprozess braucht man natürlich auch Maschinen, Expertisen und einen Wissenstransfer. Und dadurch haben wir eigentlich gesagt, wir brauchen ein Bürogebäude, wir brauchen eine Werkstatt und ein Lager, wo wir diesen gesamten Prozess abwickeln können.“

Bedarf für Projekte dieser Art scheint es im Bundesland Salzburg jedenfalls zu geben. Denn für die Büroflächen gibt es mittlerweile eine Warteliste. Im Werkstättenbereich hingegen sind noch gut zwei Drittel frei – etliche Mieter seien jetzt wegen Corona nicht mehr gekommen.