Aufnahme von Barockmusik im Orchesterhaus in Salzburg Nonntal
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Kultur

Konzertprojekt: Hochkarätige Besetzung dank CoV

Ein besonderes Online-Musikprojekt realisiert die Salzburger Bachgesellschaft. Hochkarätige Künstler spielen die „Brandenburgischen Konzerte“ von Johann Sebastian Bach. Diese Besetzung sei nur durch die CoV-Krise möglich, sagen die Veranstalter.

Die Barockmusiker spielten für die Online-Streams alle sechs „Brandenburgischen Konzerte“ ein. Die gehören zu den bekanntesten Werken von Johann Sebastian Bach – und werden heuer 300 Jahre alt. Für die Videoaufnahmen im Orchesterhaus des Mozarteumorchesters in Salzburg-Nonntal bekam die Bachgesellschaft große Namen der Barockszene zusammen: Etwa die „Echo Klassik“-Preisträger Dorothee Oberlinger und Vittorio Ghielmi, den Violinisten Hiro Kurosaki oder den Oboisten und Dirigenten Alfredo Bernardini.

Bernardini war ganz begeistert über so viele hochkarätige Kolleginnen und Kollegen: „Ich habe große Erwartungen gehabt, weil alle Spitzenleute sind. Aber ich muss sagen: Das Ergebnis hat meine Erwartungen noch übertroffen. Jeder ist so begeistert, wieder zusammen zu musizieren, jeder will unheimlich gerne das Beste geben. Sie geben 120 Prozent. Ich bin ganz glücklich, dass das Projekt endlich Realität geworden ist.“

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Barock-Violinist Hiro Kurosaki mit junger Musiker bei Aufnahme
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Barock-Violinist Hiro Kurosaki mit junger Musikerin bei Aufnahme
Kameramann bei Aufnahme von Barockmusik im Orchesterhaus in Salzburg Nonntal
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Kameramann bei Aufnahme von Barockmusik im Orchesterhaus in Salzburg Nonntal
Junger Violinist bei Konzertaufnahme
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Junger Violinist bei Konzertaufnahme

International gefragte Musiker haben durch Pandemie Zeit

Die Planungen für diese Produktionen begannen schon vor zwei Jahren. Dass inzwischen die Coronavirus-Pandemie das Kulturleben durcheinandergewirbelte, war für die Bachgesellschaft Pech und Glück zugleich: Pech, weil das ursprünglich geplante öffentliche Konzert nicht stattfinden konnte, und Glück, weil durch die Pandemie Musiker verfügbar waren, von denen Bachgesellschafts-Leiter Virgil Hartinger sonst nur träumen könnte.

„Die sind alle normalerweise international so beschäftigt, dass man sie wahrscheinlich nur mit allerhöchsten Geldsummen anlocken könnte“, sagt Hartinger. „Das Besondere ist, dass alle Professoren, alle, die einen fixen Gehalt haben, auf ihre Gage verzichtet haben – zu Gunsten der freiberuflichen Musiker. Das ist sehr großzügig und für viele Studenten und freiberufliche Musiker in dieser Zeit bitter Not ist.“ Denn die hochkarätigen Barockmusik spielen zusammen mit Absolventen und Studenten des Lehrgangs für Alte Musik an der Universität Mozarteum.

Hochkarätiges Konzertprojekt der Bachgesellschaft

Bachgesellschaft: „Musik soll für uns sprechen“

Gerade jetzt – mitten in der CoV-bedingten Konzert-Zwangspause – will die Salzburger Bachgesellschaft mit musikalischer Qualität punkten: „Wir wollten uns immer mit Musik melden. Die soll für uns sprechen, weil wir eben für andere Werbekampagnen kein Geld haben. Aber man sieht, was hier entstanden ist.“

Die ersten zwei der sechs Brandenburgischen Konzerte sind seit dem Palmsonntag auf dem YouTube-Kanal der Salzburger Bachgesellschaft kostenlos zu sehen. Die übrigen vier Konzerte folgen dann am Ostersonntag und am Sonntag eine Woche darauf.