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APA/Lukas Huter
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Chronik

Massenweise „Dschihadisten-Droge“ verkauft

Die Salzburger Polizei hat eine internationale Drogenbande aufgedeckt und zerschlagen. Die Ermittler arbeiteten eng mit anderen Behörden in Europa und den USA zusammen. Es geht um sogenannte Captagon-Tabletten im Wert von 150 Millionen Euro. ine so genannte „Dschihadisten-Droge“, die auch im Syrienkrieg verwendet worden sein soll.

15 Verdächtigen wird der Handel mit zehn Millionen Captagon-Tabletten vorgeworfen. Erste Festnahmen habe es schon gegeben, sagen die Ermittler. Bandenchef soll ein 53-jähriger Österreicher mit arabischen Wurzeln sein. Er ist laut Polizei auf der Flucht.

Tabletten gegen die Angst vor dem Tod

Auch den anderen im In- und Ausland lebenden Verdächtigen, darunter auch eine in Österreich wohnhafte Familie, wird der Schmuggel und Handel mit insgesamt zehn Millionen Stück Captagon-Tabletten vorgeworfen. Die Substanz ist in Fachkreisen der Polizei und Gerichtsmediziner als so genannte „Dschihadisten-Droge“ bekannt.

Solche Tabletten sollen von Kämpfern und Kriegsverbrechern im Syrienkrieg millionenfach verwendet worden sein. Captagon gilt als Aufputschmittel, das im Kriegseinsatz neben chronischer Müdigkeit auch die Angst vor dem Tod vertreiben soll.

Schwarzmarktwert rund 150 Millionen Euro

Die zehn Millionen Tabletten sollen mit einem Schiff vom Libanon nach Belgien und von dort nach Österreich geschmuggelt worden sein. Hier habe man sie in größeren und kleineren Elektrogeräten für Exporte versteckt. Auf diese Weise wurden die Drogen laut Polizei nach Saudi-Arabien geliefert. Die Bande soll auch mit insgesamt 300 Kilogramm Cannabis-Harz gehandelt haben.