Landesgericht Salzburg Justizgebäude
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Unfall mit zehn Verletzten: Keine Verurteilung

Gleich zehn Verletzte hat es bei einem Verkehrsunfall auf der Loferer Bundesstraße (B311) bei Weißbach (Pinzgau) vor eineinhalb Jahren gegeben. Heute standen zwei Lenker als Verursacher vor Gericht. Das Verfahren wurde unter der Verhängung von Auflagen eingestellt.

Der eine Lenker war zu schnell unterwegs, die andere war Fahranfängerin, lenkte einen überbesetzen Kleinbus und soll zudem nicht sorgfältig genug auf den Verkehr geachtet haben. Beide Lenker werden allerdings nicht verurteilt, sondern das Gerichtsverfahren eingestellt, so die Entscheidung der Richterin am Mittwoch.

Stattdessen muss der Schnellfahrer, der bei einer 100 Km/h Beschränkung bei Weißbach mit mindestens 120 Km/h unterwegs war, 6.000 Euro zahlen. Die Fahranfängerin, in deren Kleinbus anstatt maximal sieben Personen neun saßen, die zudem großteils nicht angegurtet waren, muss 95 Stunden gemeinnützige Leistungen erbringen, zum Beispiel in einer Behindertenbetreuung.

Staatsanwaltschaft nimmt sich Bedenkzeit

Noch ist die Entscheidung zu dieser Diversion nicht rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft will noch überlegen, ob das nicht zu milde ist. Immer wieder gibt es schwere Unfälle auf der Loferer Bundesstraße zwischen Saalfelden und Unken. Bei diesem im Sommer vor knapp zwei Jahren, bog die Fahranfängerin aus einer Hofeinfahrt auf die Bundesstraße, wo der Schnellfahrer unterwegs war. Auch ein drittes Auto schleuderte in die Unfallstelle. Alle zehn Beteiligten wurden damals verletzt, die nicht-Angegurteten teils sogar aus dem Kleinbus geschleudert.