Im Salzburger Landtag wird die aktuelle Impf-Situation debattiert.
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Impfstoffmangel: Opposition sucht Schuldige in Wien

Im Salzburger Landtag wurde Mittwochvormittag die aktuelle Impfsituation debattiert. Der erwartete Frontalangriff der Opposition auf den ÖVP-Gesundheitsreferenten der Landesregierung blieb aus. Die Schuldigen am mangelnden Impfstoff wurden in Wien ausgemacht – zumindest von der SPÖ und der FPÖ.

Die Freiheitlichen verglichen die aktuelle Impfsituation mit dem alten Prokopetz-Song „i steh in da Kältn und wart auf a Taxi, aber es kummt net…“. Zu langsam und zu wenig, das sei die Situation beim Impfstoff, so die FPÖ. Schuld daran sei nicht Salzburg, sondern Wien. Die SPÖ schlug in die gleiche Kerbe: anstatt Verantwortung zu übernehmen suche der Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nach Schuldigen, kritisierte die Abgeordnete Barbara Thöni (SPÖ).

Die NEOS kritisierten einerseits die Impfstoff-Bestellung auf Seiten der EU und der Bundesregierung. Dabei sprach die Partei von mehreren Fehlern bei der Impfstoffbestellung. Andererseits drängten die NEOS auf das rasche Impfen der Risikogruppen sowie in einem weiteren Schritt der gesamten Bevölkerung.

Auch die Grünen befürworten ein rasches Impfen. Man erwarte in wenigen Wochen wieder neue Lieferungen. Die Impfung sei ein Game-Changer, so Kimbie Humer-Vogl, Landtagsabgeordnete der Grünen. Sie verwies außerdem darauf, dass die Infektionen in den Seniorenwohnhäusern seit dem Impfstart zurückgegangen sind. Dort gebe es aktuell nur noch vier infizierte Bewohnerinnen und Bewohner.

Pro Woche werden bis zu 10.000 Salzburger geimpft

Die ÖVP wiederum verwies auf internationale Vergleiche, nach denen Österreich beim Impfen im Vorderfeld zu finden sei. In Salzburg werden aktuell zwischen sieben und zehntausend Menschen pro Woche geimpft, abhängig von den zur Verfügung stehenden Impfdosen. Und genau das sei das Problem, sagte Landeshauptmann-Stellvertreter und Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP). Beim Impfstoffhersteller Pfizer/Biontech gebe es eine mehrwöchige Liefersicherheit, bei Moderna hingegen schaue das ganz anders aus und der britisch-schwedischen Hersteller AstraZeneca liege irgendwo dazwischen.

Derzeit sind in Salzburg 57.000 Menschen geimpft, rund 17.000 von ihnen erhielten schon die zweite Teilimpfung.