Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
ORF
KULTUR

Instrumentenbauer trotzen dem Untergang

Musizieren verboten, Zwangspause für Blasmusiker, keine Konzerte mehr für ganze Orchester, Osterfestspiele auf Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Es gibt auch fantasievolle Lösungen, um Grenzsperren legal zu „umgehen“.

Georg Winkler ist Klarinettenlehrer am Musikum Hallein (Tennengau). Ihm ist im Lockdown eine wichtige Klarinette kaputtgegangen. Zum Reparieren bringt er sie normalerweise zu Instrumentenbauer Toni Lienbacher auf den Dürrnberg. Der wohnt aber hundert Meter weit im Ausland, auf der bayerischen Seite des gemeinsamen Grenzberges der Halleiner im Berchtesgadener Land.

Treffen im „Niemandsland“ an der Grenze

Der Salzburger Künstler Winkler betont, für einen Musiker sei der Instrumentenbauer wie ein Zahnarzt: „Eine Vertrauensperson. Der Toni hat es immer gut gemacht, und ich möchte nicht auf ihn verzichten, trotz der Lockdowns und der Grenzsperren. Wir treffen uns einfach an der Grenze, übergeben die Instrumente und ratschen ein wenig dabei. Als Musiker haben wir natürlich jetzt viele Probleme, aber man darf sich nicht unterkriegen lassen. Man muss täglich weiterhin üben, und die Instrumente haben genauso ihren Verschleiß wie in normalen Zeiten.“

Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Hardware-Austausch auf dem Dürrnberg: Musiker Winkler (links) und Instrumentenbauer Lienbacher auf Staatsgrenze – die Beamten auf beiden Seiten tolerieren es

Bayerischer Meister bringt Werkzeug mit

Der Bayer Toni Lienbacher erwidert, er mache im Notfall auch kleine Reparaturen direkt an der Grenze unter offenem Himmel: „Da nehme ich das Werkzeug mit. Viele Salzburger und Österreicher sind meine Kunden herüben in Bayern. Sie schätzen meine Werkstatt seit 36 Jahren, und jetzt auf einmal scheint es nicht mehr zu gehen wegen der Grenzsperren.“

Fotostrecke mit 9 Bildern

Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Werkstatt von Lechner in Bischofshofen
Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Musiker und Gründer Falkner in Scheffau
Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Musizieren in vielen Formen gesetzlich nun verboten
Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Instrumentenbauer Lechner
Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Instrumentenbauer Lienbacher aus Bayern
Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Musiker Winkler aus Hallein
Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Instrumentenbauer Falkner in Scheffau
Zwangspause für extrem viele Blasmusiker, keine Konzerte mehr für Orchester, Osterfestspiele auf den Herbst verschoben: Auch Instrumentenbauer kämpfen wegen der Kultur-Lockdowns wirtschaftlich längst ums Überleben. Gemeinsam mit Salzburger Musikern „umgeht“ man die Grenzsperre zu Bayern ganz legal, damit doch noch etwas geht.
ORF
Werkstatt in Bischofshofen

Regionaler Marktführer mit gemischten Gefühlen

Schauplatzwechsel zum großen Salzburger Player – zu Martin Lechner nach Bischofshofen (Pongau) mit seinen neun Mitarbeitern. Mit Ausnahme von einer Woche im ersten Lockdown habe er niemanden in Kurzarbeit schicken müssen, noch nicht, sagt der Firmenchef: „Es ist eine schwierige Zeit. Man kann die Zukunft schwer abschätzen. Es kann sein, dass wir noch relativ gut durchkommen – bis hin zum Extremfall, dass wir Leute entlassen müssen oder den Betrieb verkleinern müssen.“

Tennengauer Nachwuchsmann bräuchte Aufträge

ORF-Lokalaugenschein auch beim Profi Tobias Falkner in Scheffau (Tennengau): Vor drei Jahren hat der Handwerksmeister und Trompeter seine eigene Blechblas-Werkstatt gegründet. Bisher baute er ca. 20 Instrumente, sieben Stück wurden schon verkauft: „Das Musizieren ist ja jetzt gesetzlich verboten, wie es normalerweise stattfindet. Es ist sehr schwierig, nun noch Kunden zu finden. Weil normalerweise bin ich bei Konzerten und führe meine Instrumente vor. Das erschwert alles ganz enorm.“

Wenn noch länger nicht musiziert, nicht wieder mehr Stücke aller Arten öffentlich gespielt werden, dann werde er sich beruflich etwas Anderes überlegen müssen, sagt Falkner. Wenn es noch lang so weitergehe, dann könne er nicht mehr davon leben, betont der junge Familienvater. Es stehe in den Sternen, wann sich die Branche wieder erholen kann, sagen sehr viele Musiker und Instrumentenbauer. Eine Prognose wagte bei unseren Recherchen niemand.