Die etwa 20 Kalbinnen, Kühe und ein sehr junger, sozial verträglicher Stier haben sich von der Wiese eines Bauern und privaten Zoobetreibers auf abendliche Wanderschaft gemacht. Die Polizei eskortierte sie schließlich über Berchtesgadener Straße, Thumegger Straße entlang des Almkanals zur Leopoldskroner Allee und über den Schafflerweg retour zum Anwesen des Besitzers, dem so genannten „Scheck-Zoo“.
Keine größeren Schäden
Beim Friedhof seien ein paar Blumenbeete zertrampelt worden, hieß es. Dazu sollen die Tiere noch durch den Garten eines Privathauses gelaufen sein. Es gebe keine größeren Schäden, so die Polizei. Die genaue Ursache für den nächtlichen Ausflug sei noch nicht bekannt, sagt ORF-Reporter Arnold Klement, der auch für die TV-Sendung „Salzburg heute“ einige Filmsequenzen drehte.
Nutztier-Halter mit seltenen Rassen
Eigentümer der Rinder ist der Salzburger Landwirt Robert Scheck. Er kann sich bisher nicht erklären, wie sie aus ihrem Nachtquartier in der Schwimmschulstraße entkommen sind. Der Bauer sagte der APA, seine Herde sei in der Nacht in einem Stall mit Freilauffläche eingesperrt gewesen: „Das Tor und das Vorhängeschloss waren zu.“ Donnerstagfrüh habe man bei Tageslicht auch die Zäune kontrolliert und keine Schäden gefunden. Vor vielen Jahren seien zwar einmal mutwillig Tiere ausgelassen worden. An eine Wiederholung glaube er aber nicht, so Scheck.
Stadtnahes Anwesen beliebt
Gefahr für abendliche Spaziergänger hat laut dem Bauern nicht bestanden: „Die sind Menschen gewöhnt und ließen sich auch problemlos zurück eskortieren.“ Seinen erwachsenen Zuchtstier habe er erst vor wenigen Wochen verkauft.
Schecks Mini-Zoo bei den St.-Peter-Weihern hinter dem Salzburger Festungsberg beherbergt heimische, zum Teil auch seltene Nutztierrassen. Bekannt ist das Anwesen auch für seine exotische Flamingo-Kolonie – ein beliebtes Erholungsgebiet für Spaziergänger und Familien mit kleinen Kindern, die als Stadtbewohner echte Tiere sehen wollen.