Die Kirche von Kaprun mitten im Ort, im Hintergrund die Burg Kaprun
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Politik

Kaprun: Debatte um illegale Zweitwohnsitze

Die Gemeinde Kaprun (Pinzgau) will versuchen, mit Raumordnungsverträgen die Gefahr von illegalen Zweitwohnsitzen zu verringern. Dass man einen solchen Vertrag aufsetzen lassen will, darüber herrscht Einigkeit. Über das Tempo gehen die Meinungen auseinander.

Während der Bürgermeister dies aus juristischen Gründen eher vorsichtig angehen will, ist sein Stellvertreter eher ungeduldig. Man müsse verhindern, dass touristische Objekte wie Hotels über Umwege langfristig zu Zweitwohnsitzen werden, sagt Vizebürgermeister Christoph Schett (ÖVP). „Mit dem Raumordnungsvertrag wollen wir den Graubereich abdecken.“

Der Kapruner Bürgermeister Manfred Gaßner (SPÖ) sieht das zwar ebenfalls so, ist aber zurückhaltender als Schett. Dass man Appart-Hotels nicht mehr gestatte, stehe außer Zweifel – diese Möglichkeit räumt das Raumordnungsgesetz den Gemeinden ein.

Vizebürgermeister: „Müssen rasch handeln“

Das sei gut, aber nicht ausreichend, betont Vizebürgermeister Schett. „Ich höre immer wieder, dass soll das Land regeln. Aber wenn wir nichts tun, wird uns dieses Thema im Pinzgau irgendwann einmal entgleiten“, warnt Schett. Er hofft, bereits heuer einen juristisch einwandfreien Vertragsentwurf in der Kapruner Gemeindevertretung beschließen zu können.

Bürgermeister: „Vertrag muss mit Land akkordiert werden“

Bürgermeister Manfred Gaßner will es hingegen etwas ruhiger angehen lassen. Der Bauausschuss solle sich zuerst damit befassen. Ein solcher Raumordnungsvertrag zur Verhinderung von Zweitwohnsitzen müsse in enger Abstimmung mit dem Land abgefasst werden, damit er sowohl gesetzeskonform als auch wirksam sei, betont Gaßner.