Mehr Hundebesitzer, weniger Trainingsmöglichkeiten
Die SPÖ brachte Ende Februar im Nationalrat einen Antrag ein, Gruppentrainings an Hundeschulen wieder zuzulassen. Die Bundesregierung schmetterte das ab, obwohl die Ausbildung im Freien und mit genügend Abstand möglich wäre.
Gruppentrainings auf dem Hundeplatz sind coronabedingt seit Monaten nicht möglich. Dabei wäre das genau jetzt notwendig, weil in den Lockdowns zahlreiche neue Hundehalter dazugekommen sind. Darunter sind auch viele, denen die Erfahrung im Umgang mit Hunden fehlt.
Verpflichtendes Hundetraining für Tierheimhunde
Wenn man sich etwa im Halleiner Tierheim einen Hund aussuchen möchte, ist ein Hundetraining sogar verpflichtend, erklärt Ursula Lochmann, die Leiterin des Tierheims. „Ein Großteil unserer Hunde kommt aus dem Ausland, die brauchen unbedingt auch Sozialisierung“, erklärt die Leiterin. Das Halleiner Tierheim betreibt eine eigene Hundeschule mit Trainingsplatz. „Gerade wenn der Hund die ersten zehn Tage zum Kennenlernen auf dem Platz ist, ist ein Hundetrainer furchtbar wichtig. Gerade da entscheidet sich, ob der Hund den passenden Platz hat“, sagt Ursula Lochmann.
Noch sind allerdings nur Einzeltrainings erlaubt, zusätzlich wäre aber Unterricht in der Gruppe nötig, sind sich Hundetrainer einig. „Gewisse Dinge, wie das Sozialverhalten mit Artgenossen, dafür braucht man andere Hunde. Und auch der Menschenkontakt ist wichtig, gerade für Tierheimhunde, die den Menschen nicht unbedingt positiv bewerten“, erklärt die Hundetrainerin Veronika Pirnbacher.
Hundetraining vor allem für „Erstbesitzer“ wichtig
Auch andere Hundetrainer halten eine entsprechende Ausbildung in Hundeschulen gerade jetzt für unerlässlich. Hundetrainer Florian Günther verweist speziell auf Besitzer, die sich zum ersten Mal einen Hund zugelegt haben. Es könne sehr wohl zu Konflikten kommen, die aber mit einem Hundetraining vermeidbar seien, so Florian Günther. Bis auf weiteres wird das Training allerdings nur in Einzelstunden möglich sein.