Der Tower des Salzburger Flughafens bei nebeligem Wetter.
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WIRTSCHAFT

Flughafen Salzburg will trotz Krise investieren

Der Salzburger Flughafen steht vor harten Jahren: Die Einnahmen sind wegen der Lockdowns im Keller, gleichzeitig will die Geschäftsführung aber in den Ausbau des Airports investieren. Der Aufsichtsrat entscheidet Dienstagnachmittag über die Investitionshöhe. Es geht um mehr als 100 Mio. Euro.

Wegen der CoV-Lockdowns fielen im Winter hunderte Starts und Landungen am Salzburger Flughafen aus. Das habe wirtschaftliche Konsequenzen, sagt die Geschäftsführerin des Salzburg Airport, Bettina Ganghofer: „Der Flughafen steckt momentan in seiner Geschichte in einem wirklich ganz massiven Tief, es fliegt quasi nichts. Wir hatten keine Wintersaison. Es ist tieftraurig auf der Einnahmenseite.“

Flughafen will 100 Millionen Euro investieren

Trotzdem will der Flughafen in den kommenden Jahren investieren. Der gesamte An- und Abflugbereich wird neu geordnet, erste Pläne wie der Flughafen Salzburg künftig aussehen könnte, liegen bereits vor. Die Zeit drängt, einzelne Betriebsgenehmigungen drohen auszulaufen. Der Terminal besteht aus 16 Einzelgebäuden, zum Teil aus den 1960er Jahren. Einige Gebäude müssten dringend saniert oder abgerissen werden.

Laut Geschäftsführerin Ganghofer sei jetzt die große Frage, ob gleich alle Gebäude oder nur Teile abgerissen und neu gebaut werden. Die Entscheidung über die Investitionen trifft letztlich der Flughafen-Aufsichtsrat.

Über 100 Millionen Euro sollen in den Ausbau investiert werden. Die Planung sei aber schwierig. Zwar berate der Aufsichtsrat mit Experten, wie sich die Flugwirtschaft nach der Pandemie weiterentwickelt. Es bleibe aber eine große Unsicherheit, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Christian Stöckl (ÖVP). „Es ist nicht einfach jetzt Entscheidungen zu treffen, denn wir rechnen, dass das Fluggeschäft erst in den Jahren 2023, 2024, 2025 wirklich losgeht“, so Stöckl.

Zuschüsse der Eigentümer und Darlehen decken Kosten

Laut Geschäftsführerin Ganghofer sollen die Investitionen einerseits durch Darlehen bei Banken, andererseits durch Zuschüsse der Eigentümer gedeckt werden. Der Salzburg Airport gehört zu 75 Prozent dem Land und zu 25 Prozent der Stadt Salzburg.

Angesichts der anstehenden Investitionen werden die Eigentümer Geld in die Hand nehmen müssen, bestätigt auch Aufsichtsratsvorsitzender Christian Stöckl (ÖVP): „Die Pandemie hat dem Flughafen natürlich sehr zugesetzt und so kann es schon sein, dass es in den nächsten Jahren notwendig sein wird, Eigentümer-Zuschüsse zu machen, zumindest was große Investitionen angeht, etwa der Bau des Terminal 1.“

Bernhard Auinger ist Vizebürgermeister der Stadt Salzburg (SPÖ) und sitzt im Aufsichtsrat des Flughafens. Auch er könne sich direkte Zuschüsse vorstellen, wenn sie nötig wären. Der große Umbau soll bis zur Ski-WM im Februar 2025 in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) fertig sein.

Einnahmen durch Grundstücksverkäufe

Geld in die Flughafenkassen könnte die Verwertung von Grundstücken im Airport-Eigentum sein. Das Interesse ist groß, denn etwa für die Post wäre ein solches Grundstück für ein neues Logistikzentrum ideal. Die Arbeiterkammer unterstützt diese Pläne, bestätigt Peter Eder, der Präsident der Salzburger Arbeiterkammer: „Es ginge hier dann gesamt um 700 Arbeitsplätze. Aber alleine das wäre es nicht. Ich glaube, wenn man für die Post Platz schafft, könnte man Weiteres entwickeln.“ Eder spricht etwa von Platz für neue Unternehmen, denen man Flächen abseits der Innenstadt anbieten könne.