Die jüngsten Vorwürfe von Kanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) gegen Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sieht in Salzburg auch Koalitionspartner und NEOS-Landessprecher Sepp Schellhorn mit Befremden. „Politisches Kleingeld zu schlagen und immer den anderen verantwortlich zu machen, ist abträglich. Was sich die Menschen in Österreich erwarten sind Impfungen, Impfungen und nochmals Impfungen. Daher ist dieses Hick-Hack völlig daneben“, meint Schellhorn.
Öffentliche Vorwürfe während Anschober im Spital
FPÖ-Landesparteichefin Marlene Svazek ist verwundert, dass Kanzler Kurz die Vorwürfe äußert, während Minister Anschober wegen eines Kreislaufkollapses im Spital behandelt wird. „Abgesehen davon, dass ich es sehr perfide finde, dass man einen Angriff auf den Koalitionspartner startet während der eigentlich außer Gefecht ist, ist es so ein bisschen ein ÖVP-Paradoxon, dass die mächtigste Partei im Land eigentlich nie Verantwortung trägt. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Kanzler davon nichts gewusst hat und nicht eingebunden war“, sagt Svazek.
„Dieser Stil des ‚Abputzens‘ ist wirklich letztklassig. Dauernd mit dem Finger auf andere zu deuten, die Schuld immer bei den anderen zu suchen, so kann das nicht funktionieren und das ist – meiner Meinung nach – eines Bundeskanzlers auch unwürdig“, ergänzt SPÖ-Landesparteivorsitzender David Egger.
Kein Kommentar von Grünen und ÖVP
LH-Stv. Heinrich Schellhorn (Grüne) wollte keinen Kommentar zu Bundesangelegenheiten abgeben. ÖVP-Landesparteichef und LH Wilfried Haslauer war bislang nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.