Bei Symptomen wie Fieber, Schnupfen, Kopfweh, Halsweh gibt es eine Reihe von Medikamenten. Dass die CoV-Regeln auch die Verbreitung anderer Viren verhindern, zeigt sich in den Arztpraxen und vor allem auch in den Apotheken inzwischen sehr deutlich.
Christoph Dachs ist Allgemeinmediziner mit einer Praxis in Rif in Halleiner (Tennengau). Normalerweise wäre seine Ordination um diese Jahreszeit voll mit Grippekranken. „Im Moment gibt es keine Grippekranken, zumindest erleben wir sie nicht. In den Arztpraxen erlebt man heuer generell ganz wenige virale Infekte“, schildert der Allgemeinmediziner Dachs.
In Apotheken: Mehr als 50 Prozent weniger Grippemittel
In den Apotheken, wie beispielsweise in Salzburg-Elsbethen sind Grippemittel inzwischen zum Ladenhüter geworden. Das Minus beim Verkauf beträgt gegenüber dem Vorjahr zum Teil deutlich mehr als 50 Prozent. „Das betrifft Husten-, Schnupfen- und die klassischen Erkältungserkrankungsmittel, wo man sich für gewöhnlich hinlegen muss, weil man einen Infekt hat. Dieser Medikamente bleiben heuer sozusagen liegen“, sagt Apotheker Bernhard Telsnig.
Auch Pharma-Großhandel bemerkt geringe Nachfrage
Dass Grippemittel derzeit kaum gebraucht werden, bemerkt auch der Pharma-Großhändler Jacoby. Hier verzeichnet man im Vergleichszeitraum zum Vorjahr bei Erkältungsmittel einen Rückgang von 70 Prozent. Als Erklärung nennt die Geschäftsführerin des Pharmaunternehmens, die auch studierte Pharmazeutin unter anderem das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes. Alle halten Abstand und viele ziehen sich zurück, die Großveranstaltungen fallen weg und bei solchen Umständen haben es Bakterien und Viren relativ schwer", sagt Sonja Jacoby.

Nachfrage nach Vitamin C und Vitamin D groß
Wegen offenbar gar keiner Erkrankungen an der echten Influenza werden im heurigen Winter zwar weniger Grippemittel verkauft, dafür geht vermehrt Anderes über die Apotheker-Theke. Vitamin C und Vitamin D zum Beispiel. Auffallend groß ist heuer auch die Nachfrage nach pflanzlichen Beruhigungsmitteln, sagt Apotheker Bernhard Telsnig.
„Immunsystem wird durch Maske entwöhnt“
Allgemeinmediziner Dachs warnt aber noch vor einer anderen Entwicklung. Maske tragen ja, aber das Immunsystem würde auf den Mund-Nasen-Schutz reagieren. Unser Immunsystem wird dadurch von den Viren etwas entwöhnt und damit wird unser Immunsystem weniger trainiert. Hier werden wir in den nächsten Jahren einen Ausgleich finden müssen, wie wir damit umgehen", sagt der Halleiner Allgemeinmediziner Christoph Dachs.
Wegen Maske, Abstandhalten und Reisebeschränkungen gibt es in den Arztpraxen praktisch keine Grippekranken und die Apotheken bleiben auf den Medikamenten sitzen. In einem gewöhnlichen Winter erkranken bis zu 75.000 Salzburger an der „echten“ Influenza oder einem grippalen Infekt.