Nun fordert die Mondseerin ihr Geld auf dem Gerichtsweg zurück. Die Chefin der Agentur „Ernestine“ kam zu der Flugbegleiterin Doris Baumüller nach Hause. Das sei so üblich, sagt sie. Alle Kunden würden persönlich betreut. Die 57-jährige Mondseerin bekam zehn Vorschläge, die allesamt ihren Wünschen nicht entsprachen. Diese Männer seien deutlich älter und mit starker Betonung auf ihr Vermögen – statt passender Interessen.
Aufschlussreiches Telefonat mit Schleswig-Holstein
Für die Stewardess kam keiner in Frage. Die große Überraschung folgte, als Doris Baumüller mit ihrer norddeutschen Freundin telefonierte, einer Industriellen in Schleswig-Holstein. Diese ist bei derselben Agentur für die Suche nach einem Freund registriert ist: „Ihre Anforderungen sind ganz andere als meine. Dann haben wir festgestellt, dass es sich um die gleichen Männer handelt.“
In zehn Tagen folgt nun die schon dritte Verhandlung beim Bezirksgericht Vöcklabruck im grenznahen Oberösterreich. Anwältin Christine Bitschnau begründet die Klage so: „Die Herren haben in keiner Weise den Vorstellungen meiner Mandantin entsprochen. Und dafür hat sie immerhin 8.000 Euro bezahlt. Und dieses Geld wollen wir zurückhaben.“
Die Mondseerin will nun ihr Geld zurück – ebenso die Freundin in Norddeutschland, ebenfalls auf dem Gerichtsweg.
„Ernestine“ lehnt Stellungnahme ab
Auf Anfrage des ORF lehnte die Partnervermittlung „Ernestine“ laut ihrer Rechtsvertretung eine Stellungnahme ab – mit Hinweis auf das laufende Gerichtsverfahren.
Agentur vor Gericht: 8.000 Euro für Fake-Partnersuche?
Eine Flugbegleiterin aus Mondsee hat „Ernestine“ geklagt – eine Agentur für Partnervermittlung. Die Frau fühlt sich getäuscht, nachdem sie 8.000 Euro für zehn Liebes-Vorschläge bezahlt hat, die ihr nicht entsprachen. Noch dazu seien die vermittelten Männer fast ident mit denen gewesen, die ihrer Freundin angeboten wurden.