Am 19. Februar 2021 haben die Impfungen für Über-80-Jährige in Salzburg begonnen, im Bild Eva Gratzer, die von Ärztin Andrea Lederer geimpft wird
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
Politik

Haslauer fordert Extraimpfungen für alle Pongauer

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) will von den 80.000 Dosen, die die EU für Hotspots in ganz Österreich freigibt, mehr als ein Drittel für den Pongau haben – nämlich 30.000. Im Bezirk gibt es sehr viele Infektionen. Daneben wird in Hofgastein, Radstadt und Unken (Pinzgau) die Bevölkerung ab Freitag geimpft.

Bei einer 7-Tage-Inzidenz von mehr als 500 in St. Johann und seit Wochen hohen Infektionszahlen im Pongau forderte Salzburgs Regierungschef Hauslauer vom Bund nun „Hotspot-Impfungen“ für den Bezirk ein: „Der Pongau ist momentan der am zweitstärksten belastete Bezirk in Österreich. Es wäre ein großer Schritt vorwärts, wenn wir die gesamte Pongauer Bevölkerung impfen könnten.“

Durchimpfung als Ausnahme für den Pongau

Wenn das Gesundheitsministerium in Wien die geforderten 30.000 zusätzlichen Impfdosen freigibt, dann könne man sofort mit der Durchimpfung beginnen, so der Landeshauptmann.

Damit solle der Pongau allerdings vorerst die Ausnahme bleiben. Denn nach der „Hotspot-Impfung“ solle weiter nach dem Impfplan vorgegangen werden, sagte der Politiker: „Laut Grundregeln sollte weiter nach den Prioritäten vorgegangen werden – laut Alter von oben nach unten. Die meisten Patienten auf Intensivstationen gehören zur älteren Bevölkerungsgruppe.“ Nun muss die Bundesregierung entscheiden, wie sie auf die Forderungen des Salzburger Landeshauptmannes reagiert.

Durchimpfung am Freitag in drei Gemeinden begonnen

Aus einem anderen Extrakontingent werden hingegen schon ab Freitag in den Hotspots von Hofgastein, Radstadt (beide Pongau) und Unken (Pinzgau) alle Über-65-Jährigen geimpft, dabei kommen in den drei Gemeinden mehr als 1.700 Menschen in Frage.

Auch systemrelevante Berufe werden geimpft

Am Freitag war der erste Tag der Impfung: in Radstadt zum Beispiel können sich bis Sonntag können alle Über 65-Jährigen bei den niedergelassenen Ärzten und im Hotel zur Post impfen lassen. Neben den Senioren werden bis Sonntag auch systemrelevante Berufe geimpft. „Darunter fallen Polizisten, Lehrer, all jene, die in unserem noch abgeriegelten Radstadt arbeiten, dürfen wir mit impfen. Das ist zweckmäßig und macht Sinn und ist wichtig“, sagt der Radstädter Sprengelarzt Philip Maier-Walter.

Sollte Impfstoff übrig bleiben, sind Freiwillige der Feuerwehr Radstadt auf der Warteliste. Ihr Kommandant Gerald Prodinger ist erleichtert. Und es wird auch weiter auf CoV getestet. Pro Tag führt das Rote Kreuz in Radstadt und in der Nachbargemeinde Altenmarkt durchschnittlich 1.000 Tests durch.

Impfstraße an diesem Wochenende in Bad Hofgastein

In Bad Hofgastein soll zumindest die Impfung der Über-65-Jährigen von Freitag bis Sonntag ein erster Schritt in Richtung Besserung sein und gleichzeitig auch eine Probe für größere Massenimpfungen darstellen. Die Impfstraße wurde laut Rotem Kreuz nach dem Prinzip der Massentests aufgebaut.