Der Mitteltrakt, mit dem alten, viel zu kleinen Pausenfoyer hat nach genau 107 Jahren endgültig ausgedient. Die Fassade an der Schwarzstraße bleibt intakt, abgerissen wird nur der dahinterliegende Verbindungstrakt. An seiner Stelle soll ein eleganter Neubau aus Glas und Stahl entstehen, der unter anderem einen Blick Richtung Mirabellgarten ermöglichen wird.
Die Abrissarbeiten am Mozarteum laufen
Im Vorfeld gab es viel Kritik an dem Projekt. Gegner befürchteten, das Projekt gefährde das Weltkulturerbe. „Die Kritik hat uns nicht überrascht“, sagte Architekt Hermann Schnöll. „Es ist ein sehr altes Bauwerk mit einer großartigen Tradition. Verständlich also, dass man an den Eigenheiten dieses Gebäudes hängt und diese sehr wertschätzt. Nichtsdestotrotz braucht das Mozarteum ein neues Foyer. Das alte war immer schon zu klein“, so Schnöll. Mit 60 Quadratmetern für bis zu 800 Konzertbesucher was es im alten Foyer entsprechend beengt. Bilder von Gedränge, etwa in den Pausen, sollen sich auch ohne CoV nicht mehr wiederholen.
Gesamter Umbau fertig finanziert
Finanziell ist das Millionenprojekt durchaus eine Hebeübung. Trotz fehlender Einnahmen ist der Umbau aber fertig finanziert: „Wir haben über Jahrzehnte auf dieses Projekt hingespart. Wir haben eigene Rücklagen, wir haben private Zuwendungen erhalten und wir haben eine Unterstützung durch die öffentliche Hand. Für uns ist es ein Geschenk, den Umbau jetzt in diesen schwierigen Zeiten realisieren zu können. Die Zeit ist auch optimal genützt. Und ohne diese Veränderung wäre eine Bespielung des Mozarteums nach Corona nicht so leicht möglich“, sagte der Präsident der Stiftung Mozarteum, Johannes Honsig-Erlenburg.

Spätere Umbauarbeiten werden eine Herausforderung
Nach dem Abriss des Mittelteils müssen die beiden Hauptgebäude mit einem Spezialverfahren abgestützt werden, bei dem Zement in den Untergrund eingespritzt wird: „Wenn man das nicht macht, bestünde die Gefahr, dass Gebäude in die Baugrube hineinrutschen können. Daher diese Spezialmaßnahmen“, so Projektleiter Andreas Mozelt.
In zwei Wochen wird der alte Mitteltrakt verschwunden sein, im Herbst soll dann der Neubau starten. Geplante Fertigstellung ist im Sommer 2022. Danach steht die Sanierung des Großen Konzertsaals auf dem Programm.