Illustration zu Schule, Unterricht, Bildung (21.5.2019)
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com
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Bildung

Schulen: Geldnot erschwert Digitalisierung

Der Stadt Salzburg fehlt für die Digitalisierung ihrer Schulen heuer rund eine Dreiviertel Million Euro. Wegen Corona sollen unter anderem Breitband-Internet und WLAN an den städtischen Pflichtschulen dringend ausgebaut werden.

Allein die Verkabelung dafür kostet mehr als eine halbe Million Euro. Dieses Geld hat die Stadt derzeit nicht im Budget, die nötigen Investitionen sollen aber trotzdem kommen.

Es sind rund 800.000 Euro, die der ressortzuständige SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger jetzt auftreiben muss – entweder durch Umschichtungen im Budget oder durch Rücklagen. Dass die Pandemie der Digitalisierung einen Turbo verliehen hat, sei gut, sagt Auinger. Weniger gut sei allerdings das Hin und Her bei der Kostenaufteilung mit dem Bund: Die Stadt erhalte beispielsweise für das kommende Schuljahr 3.000 Tablets geschenkt, sagt Auinger.

Land hat 2020 rund 1.300 Tablets gekauft

„Gleichzeitig steht in einem Begleitschreiben dabei: Für die Wartung dieser Geräte soll in Zukunft die Stadt Salzburg zuständig sein. Dafür brauchen wir entweder zusätzliches Personal, oder wir schreiben es aus und übertragen es einer Firma. Aber auch das bedeutet zusätzliche Kosten. Wenn man bedenkt, dass man diese Geräte ja auch mit nach Hause nehmen kann, dann ist der Wartungsaufwand naturgemäß wohl wesentlich höher als bei einem betrieblichen Gerät“, schildert Auinger.

Im Corona-Jahr 2020 hat das Land versucht, beim notwendigen Ausbau der digitalen Infrastruktur an allen Pflichtschulen zu helfen: Für insgesamt rund 650.000 Euro wurden laut Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) 1.300 Tablets, aber auch Software-Lizenzen – etwa für Lernplattformen – gekauft.

Gemeindeverband: „Finanzierung neu verhandeln“

Das ist allerdings offenbar zu wenig. Diese Anschubfinanzierung sei zwar dringend nötig gewesen, sagt Gemeindeverbands-Präsident Günther Mitterer, ein ÖVP-Parteikollege von Gutschi. Auf lange Sicht müssten aber wegen der Mehrkosten, die auf die Gemeinden zukommen, die finanziellen Zuständigkeiten mit dem Bund neu verhandelt werden – und zwar vornehmlich beim nächsten Finanzausgleich 2024, betont Mitterer.