Ärzte bei Operation im Operationssaal (OP)
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Gesundheit

Bezirksspitäler wollen für SALK operieren

Das Tauernklinikum in Zell am See (Pinzgau) bietet an, bis zu 150 orthopädische Operationen im Monat von den Salzburger Landeskliniken (SALK) zu übernehmen. So könnten auch Patienten aus dem Salzburger Zentralraum früher einen OP-Termin bekommen.

Damit soll ein Teil des Millionen-Lochs gestopft werden, das durch den Wegfall der Skitouristen entstanden ist. Außerdem soll damit die drohende Kurzarbeit so gering wie möglich gehalten werden.

Ein OP-Tausch zwischen Landeshauptstadt und Bezirken soll für alle von Vorteil sein, vor allem für das finanziell schwer angeschlagene Gemeindekrankenhaus in Zell am See, das wegen des Wegfalls von Touristen und 300 dadurch monatlich fehlenden Operationen für das erste Halbjahr 2021 mit sechs Millionen Euro an zusätzlichem Defizit rechnet und daher auch bei Mitarbeitern einsparen muss.

Patienten im Zentralraum waren fünf Monate auf OP-Termin

Es soll aber auch den 400 Patienten helfen, die im Salzburger Zentralraum wegen der CoV-Krise derzeit im Durchschnitt mehr als fünf Monate auf orthopädische Operationen warten, sagt Franz Öller, Geschäftsführer des Tauernklinikums: „Wir könnten – je nach Schweregrad – hundert bis 150 Operationen pro Monat übernehmen. Da geht es zum Beispiel um Knie, Hüften, Operationen der Kreuzbänder, handchirurgische Eingriffe und auch chirurgische Eingriffe an der Wirbelsäule.“

Ärzte und Pfleger könnten pendeln

Um die Krise zu bewältigen, könnten künftig auch Ärzte und Pfleger zwischen dem Pinzgau und der Landeshauptstadt pendeln. Auch das Kardinal Schwarzenberg-Ordensspital in Schwarzach (Pongau) hat in diesem CoV-Winter ohne Touristen 74 Prozent seiner Ski- und Snowboard-Patienten verloren. In Schwarzach falle das aber wegen der Größe des Klinikums nicht so ins Gewicht, sagt ein Sprecher. Dennoch habe man den Landeskliniken ebenfalls angeboten, mehr Operationen zu übernehmen.