Visualisierung Hotelneubau und Revitalisierung
BWM Architekten
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Tourismus

Start zur Revitalisierung von Bad Gastein

Das Zentrum von Bad Gastein (Pongau) soll durch den Umbau von drei alten Hotels wiederbelebt werden. Projektbetreiber, Architekten und Politiker stellten Mittwoch ihre Pläne vor. Das Hotel Straubinger soll zu einem Fünfsternhaus umgebaut werden. Und beim Badeschloss ist ein moderner Zubau samt Pool im Dachgeschoß geplant.

Die alten Häuser rund um den Straubinger-Platz in Bad Gastein sollen bis 2023 wieder im neuem Glanz erstrahlen mit Bars, Cafes und Restaurants. Das generalsanierte Hotel Straubinger soll künftig als Fünf-Sterne-Haus mit 50 Zimmern geführt werden. Das historische Badeschloss vis-a-vis soll zu einem Vier-Sterne-Plus-Betrieb mit 100 Zimmern werden.

Hinter dem mehr als 200 Jahre alten Altbau ist ein 35 Meter hoher Zubau mit 13 Geschoßen geplant. Grund dafür sei, dass im alten Badeschloss nur Platz für zwölf Zimmer sei, sagt Architekt Markus Kaplan. „Für uns stellte sich die Frage, wie schaffen wir es, einen Neubau in das historische Ensemble hineinsetzen?“, so Kaplan. Der Zubau soll eine dunkle Kunststeinfassade und zahlreiche Fenster haben. Auf dem Dach ist ein Swimmingpool geplant. Das Projekt soll einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag kosten, sagt Betreiber Christian Hirmer.

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Visualisierung Badeschloss
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Visualisierung Badeschloss
Visualisierung Hotelsanierung
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Visualisierung Hotelsanierung
Visualisierung Hotelneubau und Revitalisierung
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Visualisierung Hotelneubau (links im Bild beim Wasserfall) und Revitalisierung

Baubeginn steht unmittelbar bevor

Die Baumaschinen stünden bereits in Bad Gastein, die Eröffnung der neuen und generalsanierten Hotels ist bis Dezember 2023 geplant. Das ist der Zeitpunkt, den das Land Salzburg mit der Hirmer-Gruppe als Betreiber vertraglich vereinbart hat. Nach früheren goldenen Zeiten und einer langen Phase des Stillstandes gehe es jetzt wieder bergauf, sagte Tourismusreferent und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP).

Das Land hat die drei Gebäude 2017 vorübergehend erworben: das frühere Hotel Straubinger, das ehemalige Badeschloss und das alte Postamt. Übernommen hat sie danach die Hirmer-Gruppe deren konkrete Pläne für die Umsetzung des Ensembles jetzt nach Vorlage aller Genehmigungen umgesetzt werden.

Wiederbelebung für Einheimische und Gäste

Alle Arbeiten finden in Kooperation mit dem Bundesdenkmalamt und der Gemeinde Bad Gastein statt. Bürgermeister Gerhard Steinbauer (ÖVP) sagte, er sei glücklich, schließlich habe 20 Jahre lang Stillstand geherrscht. Künftig soll das Ensemble Hotelgästen dienen, aber mit Restaurants und Bars auch den Gasteinern selbst zur Verfügung stehen. Noch im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten. 150 Betten inklusive Badelandschaft sollen ab 2023 zur Verfügung stehen.

Tiefe Krise als Ausgangspunkt

Die Münchner Hirmer-Gruppe, zu der das Travel Charme gehört, hat im November 2018 die drei von baulichem Verfall bedrohten, denkmalgeschützten Liegenschaften am Straubingerplatz gekauft. Das Hotel Straubinger, das Postgebäude und das Badeschloss waren gemeinsam mit dem Kongresszentrum und dem ebenfalls denkmalgeschützten Haus Austria in den Jahren 1999 bis 2005 vom Wiener „Garagenkönig“ Franz Duval und dem Wiener Architekten Franz Wojnarowski erworben worden. Anfängliche Zusagen, die Häuser revitalisieren zu wollen, erfüllten sich nicht – die Gebäude verfielen zusehends. Nach dem Tod Duvals 2013 übernahm sein Sohn Philippe das Erbe. Gespräche über eine Lösung für die Häuser scheiterten zunächst.

Schließlich kaufte das Land Salzburg über den Wachstumsfonds die drei Häuser von Duval und Wojnarowski im Herbst 2017 um rund sechs Millionen Euro, steckte noch mindestens eine weitere Million Euro in die Instandhaltung der Liegenschaften und verkaufte diese um 7,5 Mio. Euro an die Hirmer-Gruppe. Diese verpflichtete sich zur Errichtung zumindest eines gewerblichen Hotelbetriebs in der Kategorie „4-Stern-Superior“ oder „5-Stern“ binnen drei Jahren ab Erlangung der notwendigen Genehmigungen. Prämisse war laut Angaben des Landes Salzburg ein „behutsames Umgehen mit dem kulturellen Erbe“.