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Große Lehrlingsinitiative in Salzburg

Wegen Corona würden bis 2030 in Österreich eine halbe Million Facharbeiter fehlen, das sagt die Initiative „Zukunft Lehre Österreich“ – die den Lehrlingsmangel durch die Krise verstärkt sieht. Diese Lehrlingsinitiative ist vor drei Jahren in Linz gegründet worden und wird jetzt auch in Salzburg aktiv.

Die Wirtschaft sucht händeringend nach Facharbeitern und somit auch nach Lehrlingen. Aktuell kommen in Salzburg 314 Bewerber auf mehr als 1700 offene Lehrstellen. Doch das ist nichts Neues. Corona aber hat diese Situation noch verschärft. Den Betrieben fehlt die Möglichkeit, sich und den Lehrberuf den Jugendlichen vorzustellen, sagt der Präsident der Industriellenvereinigung Salzburg, Peter Unterkofler: „Weil die üblichen Kontaktwege wie der Lehrling und der Lehrbetrieb zueinander finden einfach gestört sind durch Corona. Das ist die Schnupperlehre aber auch die Berufsinformationsmessen die ausgefallen sind. Diese Kontaktpunkte wurden reduziert.“

Neue Wege um Lehrlinge zu gewinnen

Die Initiative „Zukunft Lehre Österreich“ sucht daher neue Wege, schildert der Gründer der „Zukunft Lehre Österreich“, Werner Steinecker: „Wir versuchen jetzt gerade im Unterrichts- und Wirtschaftsministerium Stimmung zu machen. Aber auch bei den Eltern, dass sie Ihren Kindern die Chance geben, mit einer Lehre zu beginnen. Dann steht den Kindern die Welt offen.“

Auch Lehrlingsbotschafter sollen mitwirken, junge Menschen für diese Ausbildung zu begeistern. Tanja Graf, Nationalratsabgeordnete für die ÖVP, hat eine Lehre als Bürokauffrau absolviert und sich danach mit einem Personaldienstleistungsunternehmen selbständig gemacht: „Mein Herzensanliegen für junge Menschen ist, dass sie anhand meiner Person sehen, welche Wege und Zukunftschancen sich mit einer Lehre ergeben können. Wenn man den Schritt einer Lehre einschlägt, geht man auch sofort den Weg der Eigenverantwortung. Man wird viel schneller selbstständig. Man geht ja gleich direkt von der Schule ins Berufsleben.“

Bis 2030: halbe Million Facharbeiter gesucht

Bis 2030 wird in Österreich eine halbe Million Facharbeiter fehlen. Die Lehre in alle Richtungen attraktiv zu machen sei daher wichtiger denn je. Geschäftsführer der Salzburg AG und Vorsitzender „Zukunft Lehre Österreich“ Leonhard Schitter dazu: „Alleine in den Lehrlingswerkstätten haben wir in den letzten zwei Jahren über 700.000 Euro investiert, um hier völlig neue Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Das geht über digitale Medien, aber auch um soziale Kompetenzen die wir hier zum Beispiel durch Persönlichkeitsbildung oder Angebote für Rhetorikseminare etc. massiv erhöhen wollen.“ Fazit: es müssen Anreize geschaffen werden, um wieder mehr junge Menschen für die Lehre zu begeistern und damit für die Zukunft Facharbeiter als wichtgie Säule für die Betriebe zu sichern.