Seilbahngondel in Skigebiet (Snowspace Salzburg Wagrain)
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Wirtschaft

Seilbahnen warten auf Entschädigung

Bis zu zehn Millionen Euro können Salzburger Seilbahngesellschaften als Coronavirus-Entschädigung beantragen. Bestehende Entschädigungen seien allerdings bislang verspätet gekommen oder überhaupt ausgeblieben, kritisieren Seilbahner.

Nach einem Jahr mit einem durchschnittlichen Umsatz-Minus von 90 Prozent wäre gerade jetzt eine Entschädigung umso wichtiger, kritisierten Vertreter aus der Branche am Montag. Die zehn Millionen seien eine wichtige Hilfe im Kampf gegen drohende wirtschaftliche Pleiten.

Dass die zugesicherte Unterstützung von bis zu zehn Millionen Euro pro Seilbahngesellschaft rasch komme, sei für etliche in der Branche überlebenswichtig, ergänzte der Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft, Erich Egger: „99 Prozent der Skigebieten hilft es wirklich zum Überleben.“

Seilbahnen warten auf Entschädigungen

„Kurzarbeitsbeihilfe von November fehlt noch immer“

Durch die geringe Auslastung seien für viele Skigebiete zu hohe Kosten entstanden. Einer der Seilbahner berichtete zum Beispiel, dass acht Minuten genügt hätten, um sämtliche Gästefahrten während eines Tages im kompletten Skigebiet zu erledigen. Fahren müssten seine Anlagen aber acht Stunden am Tag.

In Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau) freuten sich die Betreiber zwar über die in Aussicht gestellte Hilfe aus Wien, allerdings ginge die Auszahlung noch zu langsam, schilderte Isabella Dschulnigg-Geissler die Geschäftsführerin der Saalbacher Bergbahnen: „Wir haben jetzt zum Beispiel erst den Umsatzersatz vom November bekommen, den vom Dezember noch nicht. Die Kurzarbeitsbeihilfe vom November ist auch noch ausständig.“

Gastronomie als zusätzliche Finanzhilfe

In der Vergangenheit suchten auch einige Seilbahnbetreiber nach Möglichkeiten für zusätzlicher Finanzhilfe, sagte Erich Egger. Einige Seilbahngesellschaften hätten etwa die Gastronomie am Berg in eigene Gesellschaften ausgegliedert. Womit sie in Zeiten wie diesen doppelte Förderungsmöglichkeiten bekämen.

Die meisten Salzburger Seilbahngesellschaften erzielen im Jahr einen Umsatz von 15 bis 30 Millionen Euro jährlich. Die großen Betreiber wie zum Beispiel Saalbach-Hinterglemm erwirtschaften im Jahr allerdings 65 Millionen.