Ein Intensivpfleger arbeitet auf einer Intensivstation des RKH Klinikum Ludwigsburg an einem Covid-19-Patient
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Gesundheit

Uniklinikum: AK sieht „unfaire“ Unterschiede bei CoV-Boni

Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder kritisiert die Coronavirus-Bonuszahlungen für das Spitalspersonal am Uniklinikum Salzburg. Die Regelung sei nicht fair genug, sagte Eder – wegen der Unterschiede zwischen Pflegepersonal und Ärzten. Doch die Kritik sei nicht zutreffend, sagt die Klinikleitung.

Das Pflegepersonal bekomme einen monatlichen Bonus, sagt der Ak-Präsident. Für Ärztinnen und Ärzte gebe es eigene Zahlungen für Tag- und Nachtschichten bei Covid-Patienten. Zahlungen gebe es für jene, die entweder in der Covid-Normalstation oder in der Intensivstation arbeiten. Ärzte erhalten für Zwölf-Stunden-Tagschichten, die sie dort anstatt in anderen Stationen leisten, zwischen 60 und 100 Euro. Für Nachtschichten werde zwischen 100 und 140 Euro bezahlt, je nach Ausbildungsgrad, so Eder. Das Pflegepersonal dagegen erhalte als Bonuszahlung in Covid-Stationen monatlich 400 Euro.

Der Arbeiterkammer-Präsident Eder kritisiert: „Jetzt in Covid-Zeiten, in der Bezahlung der Covid-Prämie noch Unterschiede zu machen zwischen dem Pflegepersonal und medizinischem Personal, war für mich von Anfang an bedenklich und nicht fair genug. Sollte es über den Mai hinaus weiter eine Covid-Prämie für das Pflegepersonal geben, dann erwarte ich mir, dass man hier noch mehr Fairness in diese Prämienzahlung bekommt.“ Der Geschäftsführerbeschluss für diese Zahlungen läuft noch bis Ende Mai.

Landeskliniken: 400 Euro Coronavirus-Bonus für alle gleich

Diesen Unterschied zwischen Ärzten und Pflegepersonal gebe es aber nicht, sagen die Salzburger Landeskliniken (SALK): Denn der Coronavirus-Bonus für die Arbeit auf der Covid-Station sei mit 400 Euro im Monat für alle gleich, betont SALK-Sprecher Wolfgang Fürweger. Dass es den Anschein mache, dass manche Ärzte noch zusätzlich einen Bonus bekommen, liege daran, dass diese Ärzte jetzt in der Covid-Station auch Nachtdienste übernehmen, was sie bisher nicht gemacht hätten, so Fürweger. Damit bekämen die Mediziner auch die Nachtdienst-Zulage für diese Zeiten ausbezahlt.

Die Pflegedirektorin am Uniklinikum, Franziska Moser, sagt zu den ausverhandelten Regelungen für das Pflegepersonal: „Es ist kaum möglich, 2.500 Mitarbeiter vollkommen zu befrieden und hier sozusagen jedes einzelne Bedürfnis zu berücksichtigen. Aber ich würde sagen, es ist eine zufriedenstellende Situation.“ In Kreißsälen, im Kinderspital oder in Ambulanzen, wo auch Coronavirus-positive Menschen vom Personal in Schutzkleidung versorgt werden, gibt es keine Zulagen. Seit Anfang des Jahres müssen die Bonuszahlungen versteuert werden.