Bei dem Zugsunfall wurden Schienen, Betonschwellen und Oberleitungen zerstört. Die Westbahn ist seither komplett unterbrochen. An der Unfallstelle sind die Spuren der Zerstörung auch noch nach einer Woche gut zu sehen: Die Hunderte Kilogramm schweren Betonschwellen etwa hatten dem entgleisten Güterzug nichts entgegenzusetzen, Oberleitungsmasten wurden bei voller Fahrt umgeknickt.
Ungünstige Lage der Unfallstelle
Die Unfallstelle liegt dabei für die Aufräumungs- und Reparaturarbeiten besonders ungünstig, sagte ÖBB-Sprecher Robert Mosser: „Die Herausforderung an dieser Stelle ist, dass es kaum Begleitwege gibt und alle Materialien für die Reparaturarbeiten über den Schienenweg angeliefert werden müssen.“ Auf einer Länge von rund 400 Metern muss jetzt praktisch eine neue Eisenbahnstrecke gebaut werden. An der Unfallstelle selbst sind die Gleise, der Gleiskörper sowie die Oberleitung zerstört, sagte Helmut Windhager von der ÖBB-Infrastruktur.
Spezialzug im Einsatz
Jetzt wird mit dem Schnellumbauzug (SUZ) der Bundesbahn der Gleiskörper wieder aufgebaut. Dieser sonst in Niederösterreich stationierte Spezialzug verlegt neue Schwellen und Schienen fast vollautomatisch. Das Einpassen der tonnenschweren Schienen ist Millimeterarbeit. Trotzdem schafft der Zug ganze Streckenabschnitte in wenigen Stunden. „Rund 30 bis 40 Meter neue Gleisanlage können in einer Stunde errichten werden, das ist eine enorme Leistung“, sagte Windhager.
Aufräumarbeiten auf der Westbahnstrecke
Ab Freitag eingleisig befahrbar
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wird zunächst ein Gleis wieder freigegeben, ab Montagfrüh sollten die Züge dann auf beiden Gleisen wieder planmäßig auf der Westbahnstrecke verkehren. Völlig unklar ist nach wie vor die Ursache der Zugsentgleisung vor einer Woche. Eine Unfallkommission des Verkehrsministeriums hat dazu die Ermittlungen aufgenommen, die können aber noch Monate dauern.