Rolando Villazon im großen Saal des Mozarteums
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Kultur

Kulturschaffende bangen um Existenz

Salzburgs Kulturorganisationen fürchten nach dem neuerlich verlängerten Lockdown um ihr wirtschaftliches Überleben. Bei den Kulturschaffenden hat sich Enttäuschung und Frustration breit gemacht, denn die Konzert- und Theatersäle bleiben vorerst l weiter leer.

Vorsichtige Öffnungsschritte könnte es frühestens zu Ostern geben. Für Unmut sorgen vor allem schwammige Formulierungen ohne konkreten Inhalt wie etwa eine angekündigte Öffnung „rund um Ostern“. Auch die versprochene Perspektive, wie es weitergehen soll, gebe es nach wie vor nicht, wird kritisiert.

Wichtige Kulturbetriebe wie die Stiftung Mozarteum, die Kulturvereinigung oder das Literaturhaus Salzburg verlangen jetzt verbesserte Förderungen für den Kulturbereich. Der Kultur gehe langsam, aber sicher finanziell die Luft aus, warnt der Leiter des Salzburger Literaturhauses, Thomas Friedmann. Er fordert eine mehrjährige, finanzielle Perspektive.

Literaturhaus Salzburg
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Eine von vielen kulturellen Einrichtungen, die massiv unter dem Lockdown leiden: Das Literaturhaus Salzburg

„Ich glaube, dass die Politik in den Gemeinden, den Ländern und beim Bund im Kulturministerium in Wien jetzt wirklich gefordert ist, ein klares Bekenntnis abzulegen, dass in den nächsten Jahren die Kultur weiter gefördert wird – nicht nur so, wie bisher, sondern sogar noch verstärkt“, sagt Friedmann. Ins gleiche Horn stößt auch Tobias Debuch, kaufmännischer Geschäftsführer der Stiftung Mozarteum.

„Haben noch nicht einmal für November Hilfe bekommen“

„Das sind Themen, die uns in der Kultur wirklich auch langfristig frustrieren. Um ein Beispiel zu nennen: Wir müssen seit November geschlossen halten. Im November gab es diese Umsatz-Ersatzleistung für den Handel. Die Kultur hingegen kann sie noch nicht einmal beantragen. Daher haben wir noch nicht einmal für November Hilfen bekommen, geschweige denn, dass wir eine Perspektive hätten, wie die Dinge bis Ostern laufen sollen“, kritisiert Debuch.

Tobias Debuch, Geschäftsführer der Stiftung Mozarteum
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„Ausstehende Hilfen und mangelnde Planungssicherheit frustrierend“: Tobias Debuch, Geschäftsführer der Stiftung Mozarteum

Alle Arten von Bühnenveranstaltungen bleiben vor Publikum vorerst verboten – für Anfang März hat die Bundesregierung den nächsten Ausblick angekündigt, wie es im Kulturbereich weitergehen soll.

Auch Osterfestspiele könnten von Lockdown betroffen sein

Betroffen sein könnten auch die Osterfestspiele. Deren Intendant Klaus Bachler hat am Dienstag angekündigt, man werde alles tun, um das ohnehin schon verkleinerte Festival zu ermöglichen. Spätestens bis Mitte März brauche es dafür allerdings grünes Licht der Bundesregierung – sonst würden sich Vorbereitungen wie Proben bis Ostern nicht mehr ausgehen, betont Bachler.

Kulturschaffende bangen um Existenz

Salzburgs Kulturorganisationen fürchten nach dem neuerlich verlängerten Lockdown um ihr wirtschaftliches Überleben. Bei den Kulturschaffenden hat sich Enttäuschung und Frustration breit gemacht.