Leere Betten in Hotelzimmer
ORF
ORF
Tourismus

Hotels weiter zu: Chefs bangen um Personal

Nach der Verlängerung der Tourismus-Lockdowns bis Ostern bangen Hotels und Gastronomiebetriebe jetzt um ihre Mitarbeiter. Diese können bereits seit Anfang November nicht mehr arbeiten. Tausende sind arbeitslos gemeldet, rund 10.000 in Kurzarbeit.

Immer mehr Tourismusmitarbeiter dürften sich mittlerweile die Frage stellen, ob sie nicht die Branche wechseln und woanders anfangen sollen. Was die Hoteliers befürchten, erwartet auch das Arbeitsmarktservice (AMS).

Aktuell sind im Bundesland Salzburg 7.600 Tourismusmitarbeiter arbeitslos gemeldet. Nicht ganz ein Drittel von ihnen hat eine Wiedereinstellungs-Zusage von ihrem bisherigen Arbeitgeber. Dazu kommen noch rund 10.000 Beschäftigte in Tourismusbetrieben, die derzeit in Kurzarbeit sind.

AMS-Chefin: „Drei von zehn erwägen Branchenwechsel“

Sie alle haben seit Monaten spürbar weniger Einkommen als normal. Und jetzt wissen sie, dass sich daran zumindest noch eineinhalb Monate bis Ostern nichts ändern wird, womöglich sgoar noch länger. Diese tristen Aussichten dürften so manchen dazu bewegen, sich in einer anderen Branche einen Job zu suchen, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Jacqueline Beyer.

„Wir gehen davon aus, dass von den derzeitigen Tourismus-Mitarbeitern etwa 30 Prozent in eine andere Branche abwandern wollen. Die restlichen 70 Prozent haben derzeit noch vor, zu bleiben. Und ich sage bewusst noch, weil die neuerliche Verlängerung natürlich wieder bedeutet, warten zu müssen und nicht zu wissen, wie es weiter geht.“

Tourismussprecher: „Brauchen endlich Planungssicherheit“

Das AMS bietet deshalb jetzt verstärkt Weiterbildungskurse an – sowohl für Jene, die die Branche wechseln wollen, als auch für Jene, die die Wartezeit für eine Zusatzausbildung im Tourismus nutzen wollen. Für Albert Ebner, Sprecher der Salzburger Tourismusbetriebe in der Wirtschaftskammer, ist vor allem eines wichtig, um die Mitarbeiter halten zu können.

„Wir brauchen endlich eine klare Aussage der Regierung, wo man uns einen Zeitpunkt nennt, zu dem wir mit welchen Auflagen aufsperren dürfen. Wir brauchen endlich Planungssicherheit“, fordert Ebner. „Wir müssen zeitweise wirklich schon den Seelentröster für unsere Mitarbeiter spielen. Denn sechs Monate nur mit 80 Prozent des Grundgehalts und keine einzige Überstunde – das ist für die Leute in unserer Branche wirklich ein Wahnsinn“, ergänzt Wirtesprecher Ernst Pühringer.

Nächste Gespräche erst wieder Anfang März

Doch diese Planungssicherheit dürfte es so schnell nicht geben. In zwei Wochen will die Bundesregierung wieder mögliche Änderungen der Pandemie-Regeln besprechen.

Hotels weiter zu: Chefs bangen um Personal

Nach der Verlängerung der Tourismus-Lockdowns bis Ostern bangen Hotels und Gastronomiebetriebe jetzt um ihre Mitarbeiter. Diese können bereits seit Anfang November nicht mehr arbeiten.