Ein 35-jähriger, seine Lebensgefährtin und ein 26-jähriger Bekannter des Paares mieten sich 2019 ein ganzes Einfamilienhaus in Oberalm. Der Plan: Im Keller eine Cannabisplantage errichten. Dazu haben sie dann vor einem Jahr einen 48-jährigen Bekannten zu sich geholt, der Erfahrung im Anbau von Marihuana hat. Dieser hat 1.000 Euro Gehalt bekommen, Plus fünf Prozent des Ernteertrages, Plus sozusagen eine Dienstwohnung im Drogenhaus in Oberalm. Bei dem 35-jährigen Kopf der Bande dürfte es sich um einen bekannten Coronamaßnahmen-Kritiker handeln. Er sei als Organisator zahlreicher Kundgebungen in Salzburg aufgetreten, betont die „Plattform gegen Rechts Salzburg“ in einer Stellungnahme.
Hochprofessionelle Cannabisanlage
10.000 Euro investierten sie in die hochprofessionelle Cannabisbauanlage. Ab Sommer 2020 wurde Cannabis angebaut und sofort gewinnbringend weiterverkauft. Weil das Geschäft gut lief, haben sie die Anlage kontinuierlich ausgebaut und auch die Miete des Hauses von mehr als 2.000 Euro war somit gedeckt. Parallel dazu hat eine Kriminalgruppe der Polizeiinspektion rund um das Drogenhaus ermittelt. Am Mittwoch erfolgte dann die Hausdurchsuchung.
Drogen, Waffen und Mobiltelefone
Für die Menge an sichergestellten Gegenständen musste die Polizei einen LKW anfordern: Fünf Kilo verkaufsfertiges Cannabis, 650 Gramm Haschisch, 25 Gramm Kokain, vier XTC-Tabletten, zwei Gramm MDMA, 34 Fläschchen mit LSD-Tropfen, Suchtmittelequipment im Wert von rund 10.000 Euro. Außerdem 2.500 Euro Bargeld, zahlreiche Mobiltelefone und teils verbotene Waffen. Darunter eine Armbrust, ein Schwert, verschiedenste Messer, Revolver und Faustfeuerwaffen. Bei der ersten Einvernahme verweigerten alle die Aussage. Erst später geben sie zu, die Anlage betrieben zu haben. Alle versuchten laut Polizei die Verantwortung den jeweils anderen zuzuschieben. Nur der 48-jährige „Gärtner“ ist umfangreich geständig. Alle vier sind jetzt in Haft und werden angezeigt.