Kunden müssen zum Frisörbesuch mit einem negativen Coronatestergebnis kommen. Zwei Meter Abstand und mindestens 20 Quadratmeter pro Kunde sind ebenfalls Pflicht. Kommt der Frisör allerdings zum Haareschneiden nach Hause dann reicht eine FFP2- Maske. Für Frisör Christian Sturmayr ist das unverständlich: „Im Grunde genommen ist dies eine zweideutige Stellung. Wir arbeiten im selben Gewerbe und es ist eine Ungleichheit. Wie kommen meine Kunden dazu, sich testen lassen zu müssen und gleichzeitig, wenn ich jetzt einen Kunden zu Hause besuchen würde, dann ist dem nicht so.“ Sturmayr fordert eine Gleichstellung.
Auch Innungsmeister sieht Problematik
Jeder Frisör Betrieb dürfte rechtlich zwar auch Hausbesuche machen – dazu sei man allerdings oft gar nicht ausgestattet, außerdem könne so der Schutz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nicht immer gewährleistet sein. Auch der Innungsmeister der Frisöre Wolfgang Eder sieht das rechtliche Schlupfloch problematisch: „Wir wissen, die meisten Ansteckungen passieren zu Hause, nicht in den Salons. Aber das große Problem ist der Verfassungsschutz, das wurde mir auch so vom Gesundheitsministerium mitgeteilt. Der Eingriff in das Privateigentum ist natürlich das, was nun besonders schützenswert ist und hier tut sich der Gesetzgeber schwer.“
Zusätzliche Testung wird bei Hausbesuchen empfohlen
FFP2 Maske, Abstandhalten und Händewaschen schützen zwar bereits vor einer Infektion beim Hausbesuch. Aus medizinischer und politischer Sicht stößt diese Regelung allerdings dennoch auf Unverständnis, denn die Kunden und Kundinnen könnten auch zu Hause getestet werden, sagt der Facharzt für innere Medizin Sebastian Huber: „Ich denke da auch an die Schüler, die Tests in den Schulen bereits durchführen. So gesehen ist es für mich schon auch ein Punkt, auch bei den Frisör-Hausbesuchen von Kunden zu fordern sich testen zu lassen“. Gerade bei älteren Personen sei es wichtig, da diese ja als besonders gefährdest gelten, so Huber.
Zu körpernahen Dienstleistern zählen neben Friseuren auch Kosmetiker, Fußpfleger und Masseure. Bereits während des ersten Lockdowns mussten diese Betriebe geschlossen bleiben. Im dritten Lockdown waren auch Hausbesuche verboten. Branchenvertreter fordern jetzt eine Überarbeitung der Verordnung.