Schild „Arbeitsmarktservice Salzburg“ an Hauswand der AMS Landesgeschäftsstelle
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

71 Prozent mehr Arbeitslose im Jänner

Ende Jänner 2021 ist die Zahl jener, die auf Jobsuche oder in Schulung sind, auf 28.000 gestiegen. Damit sind rund 11.000 mehr Salzburger arbeitslos als im Jänner des Vorjahres. Dass der Negativrekord vom April 2020 nicht überboten wurde, sei der Kurzarbeit zu verdanken, heißt es vom Salzburger Arbeitsmarktservice.

Da der Wintertourismus in Salzburg wirtschaftlich eine bedeutende Rolle spiel, ist der Zuwachs der Arbeitslosen im bundesländervergleich besonders hoch. Salzburg reiht sich im Jänner 2021 mit 71,1 Prozent plus in der Liste der Bundesländer mit den meisten Arbeitssuchenden an die zweite Stelle hinter Tirol (118,5 Prozent). Insgesamt sind 28.662 Salzburger arbeitslos – davon befinden sich 2.518 Personen in einer Schulung des Arbeitsmarktservice. Österreichweit lag der Zuwachs bei der Arbeitslosigkeit bei 31,8 Prozent.

Hotel-und Gastgewerbe am stärksten betroffen

Mit 7.643 Betroffenen kommen die meisten Arbeitslosen aus dem Hotel- und Gastgewerbe. Das bedeutet einen Anstieg um 421 Prozent im Vergleich zum Jänner 2020. Die zweitgrößte Gruppe an Arbeitslosen stammt mit 4.503 Personen aus dem Bauwesen. Das ist in erster Linie saisonal bedingt. Der Zuwachs von 18,5 Prozent ist trotz der Coronakrise relativ gering. Ein starkes Plus verzeichnet auch die Wirtschaftsabteilung Verkehr und Lagerei, wozu die Seilbahnwirtschaft zählt. Dort sind mit einem Zuwachs von 96,1 Prozent insgesamt 1.518 Arbeitslose zu verzeichnen. Im Branchenvergleich kommt der Handel noch am besten davon: Hier hat sich die Zahl der Arbeitslosen lediglich verdoppelt (plus 49,8 Prozent bzw. 2.889 Arbeitslose insgesamt).

Die meisten Jobsuchenden kommen aus dem Pinzgau

Auch in den Bezirken macht sich der coronabedingte Ausfall der Wintersaison bemerkbar. Die stärksten Zuwächse gibt es in den Tourismusregionen Pinzgau (184,1 Prozent plus bzw. 6.573 Arbeitslose), Pongau (154,7 Prozent plus bzw. 5.188 Arbeitslose) und Lungau (92,5 Prozent plus bzw. 1.078 Arbeitslose). Mit deutlichem Abstand folgen dann die Stadt Salzburg (40,7 Prozent plus bzw. 7.323 Arbeitslose), der Flachgau (35,4 Prozent plus bzw. 4.077 Arbeitslose) und der Tennengau (33,6 Prozent plus bzw. 1.905 Arbeitslose).

Der Negativrekord vom vergangenen April wurde im Jänner 2021 nicht überboten. Das sei vor allem der Kurzarbeit zu verdanken, die derzeit rund 40.000 Salzburger betrifft, so Jacqueline Beyer, Leiterin des Salzburger Arbeitsmarktservice.