Ein Mund-Nasen-Schutz und der nötige Abstand sollen bislang bei den Stellungsterminen genügt haben. Mehrere Stellungspflichtige aus Salzburg hatten die fehlenden Tests kritisiert, ein junger Mann, der nicht genannt werden will, war im November mit äußerst gemischten Gefühlen nach Innsbruck gefahren. „Das Gefühl, das ich und andere Personen hatten, die zum selben Zeitpunkt bei der Stellung waren, war ein Gefühl der Ungewissheit“, schildert ein Stellungspflichtiger.
Jetzt doch Tests ab nächster Woche für Stellungspflichtige
40.000 Stellungspflichtige werden in Österreich pro Jahr untersucht. In Salzburg wurden im Vorjahr rund 2.500 junge Männer auf ihre Tauglichkeit untersucht. Coronavirus-Tests für die angehenden Soldaten gibt es derzeit noch keine, nach öffentlicher Aufregung soll sich das jetzt aber ändern. „Zu Beginn der Pandemie mussten wir die Stellung sogar aussetzen, dann wurden die Maßnahmen über Fiebermessen, FFP2-Masken und das Einhalten des Abstandes getroffen. Ab nächster Woche wird jeder Stellungspflichtige auch getestet“, kündigte ÖVP-Verteidigungsministerin Klaudia Tanner an.
Tanner: „Bislang waren Tests nicht notwendig“
Die Verteidigungsministerin stattete den Pionieren in der Schwarzenbergkaserne in Wals-Siezenheim am Donnerstag einen Besuch ab, dabei nahm sie auch Stellung zur Kritik an den angeblich lockeren Maßnahmen bei den Bundesheer-Musterungen.
Laut Tanner seien Coronavirus-Tests für Stellungspflichtige bislang nicht notwendig gewesen, argumentierte sie bei ihrem Salzburg-Besuch. „Genau so ist es, wir haben es geschafft mit den Anstrengungen Cluster in dem so wichtigen Bereich zu verhindern. Jeder, der einrückt, wird getestet – diese Vorsorge wurde immer getroffen, aber jetzt gehen wir noch einen Schritt weiter, damit die Sicherheit der jungen Männer gegeben ist.“
Bundesheer: Nach Kritik nun doch Tests vor Stellung
Es war massive Kritik aus Salzburg, die das Verteidigungsministerium jetzt zum Umdenken bewogen hat: ab nächster Woche wird es bei der Musterung angehender Soldaten nun doch CoV-Tests vor der Tauglichkeitsprüfung geben. Junge Salzburger müssen zur Stellung nach Klagenfurt oder Innsbruck fahren und meist auch über Nacht bleiben.
30 Millionen Euro für Pioniere in Salzburg
Die Pioniertruppe wird in den nächsten Jahren massiv modernisiert, dazu sind Investitionen von insgesamt 100 Millionen Euro in Transportfahrzeuge, Pionierpanzer und die Brückenlegekapazität bei den drei Pionierbataillonen geplant.
Davon werden auch die Salzburger Pioniere stark profitieren. Im Bundesland Salzburg sind für 2021 13,6 Millionen und für 2022 16,8 Millionen Euro als Investment in Baumaßnahmen beim Bundesheer vorgesehen. „In Salzburg kann man davon ausgehen, dass wir davon ein Drittel investieren können“, sagte der Salzburger Militärkommandant Anton Waldner. Zusätzlich werden neun Millionen Euro für Maßnahmen im Rahmen der Kasernen-Autarkie im Bundesland verwendet. Wann die angekündigten 100 Millionen Euro für die österreichischen Pioniere zur Verfügung gestellt werden, steht derzeit aber noch nicht fest.