Salzburger errichten Holzhäuser in Erdbeben-Region

Ende Dezember erschütterte ein schweres Erdbeben die Region Sisak-Moslavina in Kroatien. Mehr als 1.000 Häuser wurden dabei in der Region, die fünf Autostunden von Salzburg entfernt ist, komplett zerstört. Seither laufen viele Hilfsaktionen aus Österreich. Die Aktion Bauern helfen Bauern plant dort jetzt den Bau neuer Häuser. Schon im Krieg vor 30 Jahren hat die Organisation dort Holzhäuser gebaut, für Menschen, deren Häuser durch den Krieg zerstört wurden.

Häuser, die vor dem Abriss stehen mit X markiert

Hunderte Häuser sind seit dem Erdbeben unbewohnbar, ein X markiert derzeit jene Häuser, die abgerissen werden müssen. Das Ausmaß der Zerstörung gleicht in den Regionen Petrinja, Sisak und Glina dem Kroatien Krieg von 1991-95, berichtet die Gründerin der humanitären Hilfsorganisation „Bauern helfen Bauern“, Doraja Eberle. Sie ist gerade aus der Krisenregion zurückgekehrt. „In der Region herrscht ein Winter, wie hier in Österreich. Es ist kalt, es ist nass und viele sind seit dem Erdbeben obdachlos.“

Pandemie im Krisengebiet nicht Thema Nummer eins

Viele Menschen sind bei Bekannten oder Verwandten untergekommen, die Caritas hat Wohnmobile aus den Küstengebieten in das Krisengebiet transportiert, das ist erst einmal nur eine Übergangslösung. Die Pandemie erschwert die Krisen- und Aufbauarbeiten. „Wenige achten derzeit auf den Abstand, wir konnten zum Glück schon 1.000 gespendete Masken hinunterbringen, aber Corona hat in den Gebieten nach dem schweren Erdbeben momentan keine Priorität und das ist ein wenig bedrohlich“, sagt Erberle.

Holzhaus um 7.500 Euro für obdachlose Menschen

„Bauern helfen Bauern“ will daher jetzt Häuser für die obdachlosen Menschen errichten, derzeit laufen dafür noch die Verhandlungen mit den Behörden. Schon im Kroatien-Krieg errichtete die Salzburger Hilfsorganisationen Häuser im nun so stark zerstörten und verarmten Petrinja. „An der Front haben wir damals das erste Haus gebaut, gespendet von einem Bauern aus Wals-Siezenheim und insgesamt haben wir dort 150 Holzhäuser gebaut für Menschen, auch für Menschen, die nicht flüchten wollten oder wieder zurückgekommen sind. Nicht eines dieser Häuser ist kaputt, auch nicht nach dem Erdbeben“, schildert Doraja Eberle.

Nachhaltige Hilfe braucht eine entsprechende Planung und Vorlaufzeit, um abzuklären, welche Dinge in den zerstörten Regionen am dringendsten gebraucht werden. Bauern helfen Bauern ersucht nun um Spenden für den Bau der neuen Häuser, ein Haus kostet 7.500 Euro und ist innerhalb von vier Tagen aufgestellt.